Friedrich Schirmer, ehemaliger Intendant des Deutschen Schauspielhauses, nennt Gründe für seinen Rücktritt. Er hatte Depressionen.
Hamburg. Mitte September war er überraschend zurückgetreten. Friedrich Schirmer , Ex-Intendant des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg, spricht jetzt zum ersten Mal öffentlich über seine Gründe. Es seien in erster Linie die Kürzungsvorgaben des Senats gewesen, zuletzt 330.000 Euro, erklärte er dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Zudem sei die Arbeit am Schauspielhaus von Anfang an eine immense psychische Belastung gewesen. "Ich habe Angst ausgestrahlt“, sagte der Theatermann.
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Zeitweise habe Schirmer auch unter Depressionen gelitten und Psychopharmaka genommen. Ihm sei jetzt klar, dass mit dem Rücktritt seine Karriere zu Ende sei, sagte Schirmer dem Magazin.
Schirmer war 2005 vom Staatstheater Stuttgart an das Hamburger Schauspielhaus gewechselt. Der gebürtige Kölner begann seine Karriere 1970 als Assistent und Dramaturg am Westfälischen Landestheater Castrop-Rauxel. Es folgten Stationen in Berlin, Nürnberg, Mannheim und Dortmund, bevor er 1985 zum Intendanten der Württembergischen Landesbühne Esslingen berufen wurde. Nach einer weiteren Station als Intendant der Städtischen Bühnen Freiburg wechselte er Anfang 1993 nach Stuttgart.