Flieger ist er aus Leidenschaft. Das macht den Kopf frei und bringt Überblick. Schnell mal rein in eine einmotorige Maschine und auf ein Krabbenbrötchen nach Norderney zum Beispiel. Hans-Joachim Rau , 53, ist technischer Direktor am Deutschen Schauspielhaus und hat viel im Kopf zurzeit - etwa die marode Bühnentechnik, die jetzt vom TÜV moniert wurde. 160 Leute gehören zu seinem Bereich und machen alles, was nötig ist, um die Produktionen auf die Bühne zu stellen.
Sein Weg dahin hätte kurvenreicher kaum sein können. Der Schwabe aus Horb am Neckar studierte Luft- und Raumfahrttechnik, Städtebau und Landesplanung, arbeitete mit Jugendlichen, organisierte Festivals, lernte Beleuchtungsmeister, traf am Frankfurter Theater am Turm Tom Stromberg. Der holte den knorrigen Blonden später zur Expo 2000 nach Hannover und 2003 auch nach Hamburg.
Seine Frau lernte er in Hannover kennen - er betreute die Expo-Veranstaltungen technisch, sie arbeitete in einem Projekt, das die Lärmeinwirkungen auf Anwohner minimieren sollte.
Rau liebt das Perfekte und das Neue. Gerade erst hat ihn die Segelleidenschaft gepackt "wie eine Hochseewelle". Und er denkt gern nach vorn. Zum Beispiel an eine Theatermeile an der Kirchenallee, die später mal Ohnsorg und Schauspielhaus besser nach St. Georg öffnet. Der Stadtentwickler in ihm gibt noch keine Ruhe.