Studio Braun – das stadtbekannte Hamburger Humoristen-Trio – legt Heinz Strunks Bestseller “Fleisch ist mein Gemüse“ neu auf.
Als sich Studio Braun, das stadtbekannte Hamburger Humoristen-Trio, 2005 im Schauspielhaus mit der Bühnenfassung von Heinz Strunks Bestseller "Fleisch ist mein Gemüse" erstmals ins Theaterfach wagte, hätte niemand geglaubt, dass die wilden Jungs auf diesen Brettern reüssieren würden.
Inzwischen ist das psychedelische Volkstheater der Herren Rocko Schamoni, Jacques Palminger und Heinz Strunk sogar bis ins Stadttheater der Hauptstadt vorgedrungen. Die Vorstellungen ihres aktuellen Actionmusicals "Fahr zur Hölle, Ingo Sachs" im Deutschen Theater Berlin sind immer ausverkauft. In Hamburg landete das Trio mit "Dorfpunks" und "Rust" Dauerseller im Schauspielhaus. Derzeit überarbeiten die drei den Erstling, der damals unter dem missverständlichen Titel "Phoenix - wem gehört das Licht?" herauskam. Diese Neufassung auf der Basis von Heinz Strunks gleichnamiger, autobiografisch gefärbter Jugend-, Vorort- und Musikantenhöllenbeichte "Fleisch ist mein Gemüse" kommt am 18. Februar auf die Bühne im Schauspielhaus.
"Wir haben das damals nur 13-mal gespielt. Inzwischen ist unser Theater-Know-how beträchtlich gestiegen", erzählt Heinz Strunk. Er verspricht einige Veränderungen und bis auf die Studio-Braun-Protagonisten eine vollkommen neue Besetzung. Der Abend spielt weiterhin mit den Mitteln des Boulevards in einem am Bauernschwank orientierten Bühnenbild. Stefan Haschke übernimmt die Rolle von Heinz, Strunk selbst spielt wie in allen Studio-Braun-Abenden die Mutter, Palminger die Oma und Schamoni den Opa.
Der Erfolg des inzwischen 400.000-mal verkauften und erfolgreich verfilmten Romans hält an. Ungeschützt arbeitet sich Strunk da an seiner Kindheit und Jugend ab, die er deprimiert in Harburg bei seiner alleinerziehenden und psychotischen Mutter verlebt. Das Dasein als Saxofonist und Flötist bei der drittklassigen Hochzeiten-und-Todesfall-Kapelle Tiffanys verspricht einen tollen Fluchtweg. Doch das Tingeln durch die Provinz mit Schlagern wie "Es ist noch Suppe da" verheißt mehr Rock 'n' Roll, als es schließlich hält. Aus diesem Stoff werden eigentlich Tragödien gestrickt, würde Strunk das Ganze nicht mit einem derart schmissigen Wortwitz und zarten Fäden der Trauer über das Unausweichliche der Existenz aufpumpen. "Man erhält eben mehr Aufmerksamkeit, wenn man etwas unterhaltsam erzählt", so Strunk.
Der erneute Ausflug in seine dunklen Jahre als Salonmusiker "lässt mich vollkommen kalt". Sein Leben sei ja dann zum Glück doch anders verlaufen, als das damals zu befürchten gewesen wäre. Das Buch endet im Jahr 1997. Und so löst sich auch "Fleisch ist mein Gemüse" am Ende aufs Wundervollste und Albernste im Surrealen und Psychedelischen auf.
"Fleisch ist mein Gemüse" Premiere Sa 18.2., 20.00, Schauspielhaus (U/S Hauptbahnof), Kirchenallee 39, Karten zu 10,- bis 62,50 unter T. 24 87 13 oder www.schauspielhaus.de