“Jetzt spuiln mir a Dub“: Die bajuwarische Bläsertruppe LaBrassBanda brachte das ausverkaufte Uebel & Gefährlich zur Ekstase.
Hamburg. Blaskapellen sind nicht gerade für ihre Hipness berüchtigt. Die Band LaBrassBanda kann da ein Lied von blasen. Die fünf Studienkollegen vom Chiemsee um den Sänger und Trompeter Stefan Dettl ("Jetzt spuiln mir a Dub") haben eine Mission: die traditionelle bajuwarische Blechmusik von ihrem dumpfen Bierzeltgeruch zu befreien.
Das hat zwar an Tempo und Stimmungsfaktor immer noch ziemlich viel von Oktoberfest, wirkt aber mit den zackigen Balkan-Beats und flockigen Texten absolut neo und hip. "Verstehts ihr mi?", leitet Dettl berechtigterweise den ausverkauften Auftritt der Band im Uebel & Gefährlich ein. Nö. Macht aber nix. Die Musik ist ja zum Glück eine universelle Sprache. Und da geht es von der ersten Note an derbe schweißtreibend zur Sache. Dettl, Tubist Andreas Hofmeir, Posaunist Manuel Winbeck, Schlagzeuger Manuel da Coll und Bassist Oliver Wrage traktieren ihre Instrumente, als würden sie Holz hacken.
Alles klebt. Vor der Bühne hüpft sich die Menge ins Pogo-Delirium. Das Blech geht mal in einer Dub-Version ("VW-Jetta"), mal als totale Energie-Orgie ("BrassBanda") über die Rampe. Im Duett "Rotes Hoserl" bläst Tubist Hofmeir seine Froschbacken auf und lüftet sein Haarband, um den Part einer Angebeteten zu verkörpern. "Danke, dass ihr das durchgestanden habt", stöhnt Stefan Dettl der durchnässten Menge entgegen. Gerne doch.