Der Hollywood-Regisseur James Cameron („Titanic“) prangert mit seinem neuen Film „Avatar“ die Missachtung von Urvölkern an.
Berlin. Er wende sich mit dieser Anklage nicht nur gegen die USA, sagte der 55-Jährige am Dienstag bei der Vorstellung von „Avatar – Aufbruch nach Pandora“. Ein solches Muster ziehe sich durch die gesamte Geschichte der Menschheit. Auch der Natur werde zu wenig Respekt entgegengebracht. „Das ist etwas, was sich ändern muss, wenn wir dieses Jahrhundert überleben wollen“, sagte Cameron. Das technisch aufwendig und mit imposanten 3-D-Effekten produzierte Fantasy-Abenteuer über den Kampf zweier Kulturen kommt am 17. Dezember in die deutschen Kinos.
In dem Film lebt das menschen-ähnliche Urvolk der Na’vi auf dem fantastischen Planeten Pandora im Einklang mit der Natur – bis die Menschen angreifen und sich eine actiongeladene Produktion entwickelt. Schauspielerin Sigourney Weaver, die eine Wissenschaftlerin darstellt, betonte, Cameron habe ein Händchen für Frauenrollen. „Es ist sehr schwer, gute Rollen für Frauen zu schreiben.“ Starke Frauen wirkten in Filmen oft humorlos. Der Regisseur profitiert nach eigenen Worten von seiner Mutter: „Sie war immer ein sehr wichtiges Vorbild für mich.“ Er stellte aber klar, dass er für seinen männlichen Hauptdarsteller Sam Worthington genauso viele verwundbare Momente eingebaut habe wie für die Schauspielerinnen. „Heldentum hängt sehr viel mehr mit dem Charakter zusammen als mit dem Geschlecht“, sagte Weaver.
Worthington lobte Cameron: „Er versteht, dass Schauspielern bedeutet, zu reagieren.“ Für den 3-D-Film habe er oft seine Vorstellungskraft einsetzen müssen, da die Umgebung erst hinterher am Computer entstand. Der Regisseur habe ihm immer wieder geholfen, die Dschungelwelt Pandoras vor seinem inneren Auge entstehen zu lassen.