Rund 11.000 Zuhörer ließen ihrer Freude freien Lauf, tanzten, trampelten und tobten beim Konzert von Xavier Naidoo in Hamburg.

Hamburg. Triumph, Teil zwei: 24 Stunden nach dem gefeierten Konzert mit den Söhnen Mannheims versetzte Xavier Naidoo – diesmal solo, also „nur“ mit Band – am Dienstag in der nicht ganz ausverkauften Color-Line-Arena wieder rund 11.000 Menschen in Verzückung. Sie tanzten, trampelten und tobten, bis sie sechs Zugaben und insgesamt 23 Songs bekamen – viele vom jüngsten Album und fast alle einschlägigen Hits.

Alles kann besser werden“? Nicht an diesem Abend. Der Album-Titel ist zwar Teil-Slogan der Doppelkonzerte-Tour mit den Söhnen, besaß aber wenigstens im Kosmos der Arena keine Gültigkeit – weil so ziemlich alles stimmte: der bemerkenswert gute Sound, der jedes musikalische Detail hörbar machte, Naidoos Stimme, die sich in perfekter Form präsentierte, glänzend aufgelegte Begleitmusiker mit einer ganz starken Bläsersektion und eine effektvolle, aber nicht übertriebene Lightshow.

Man muss die bisweilen arg naiven, plakativen und manchmal predigthaften Texte des Mannheimers nicht mögen. Aber wer sich einlässt auf ihn und seine Wunschrolle als „Motivator“, die er in der Anmoderation zu „Gib dich nicht auf“ formulierte, der kann sich leicht mitreißen lassen von dem durchaus charismatischen Sänger.

Dafür lieben ihn seine Fans ja: dass er es genau so meint, wie er’s singt, fernab jeder Ironie und Doppelbödigkeit, stimmgewaltig und doch mit einer gewissen souveränen Leichtigkeit. So haben sie sich seine Anhänger nach mehr als zwei Stunden zwar nicht gern, aber zu Recht doch glücklich nach Hause schicken lassen: mit den Versen aus „Halte durch“ im Ohr und der Gewissheit, dass diese Worte wenigstens bis zum nächsten Wochenende Wirkung zeigen.