Kein Mindestbeitrag, keine Aufnahmegebühr, so kommt jedes Jahr viel Geld für Oper und Ballett zusammen. Heute beginnt der Gala-Vorverkauf.

Hamburg. Die Opernstiftung hat schon immer zu feiern verstanden. Für ihren 50. Geburtstag im kommenden Jahr aber muss sich diese zutiefst hamburgische Institution um nichts selbst kümmern: Am 10. April 2010 – der Vorverkauf beginnt heute – richten ihr die beiden Intendanten Simone Young (Oper) und John Neumeier (Ballett) eine Gala aus, bei der, geheime Geheimsache, viele noch ungenannte Gäste auftreten werden.

Selbst Hans-Heinrich Bruns, 73, Geschäftsführer der „Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper“, muss sich überraschen lassen. Der freundliche Spendeneinwerber zum Wohle von Oper und Ballett dient der Stiftung so treu, wie er sein Berufsleben lang zuvor dem Unternehmer und Mäzen Kurt A. Körber gedient hatte, dem Gründer der Stiftung.

Zu Körbers Lebzeiten war sie im Wesentlichen ein Konstrukt zur Rettung der Überschüsse, die die Oper etwa durch TV-Übertragungen oder Platteneinspielungen erwirtschaftet hatte; zuvor hatte solche Mehreinnahmen kalt lächelnd der Finanzsenator dem Stadtsäckel zugeführt. Körber gewann Mitstreiter und bewegte den Senat dazu, die Überschüsse über den Weg einer gemeinnützigen Stiftung der weiteren Arbeit der Oper zugute kommen zu lassen.

Überschüsse in der Oper: Das klingt wie Musik aus ferner Zeit, und seit dem Tod des Mäzens Körber, der die Stiftung jederzeit auch mit eigenen Mitteln zu päppeln bereit war, ist für Bruns Klinkenputzen angesagt. 1988 übernahm er die Geschäftsführung, und seit er 1999 bei Körber altersbedingt ausschied, „mache ich den Job richtig“, grinst er. „Das heißt, ich bettle von früh bis spät.“

Rund 100 Bürger schenken der Stiftung ihr Vertrauen – und ihr Geld. Beträge zwischen 1000 und 10 000 Euro pro Jahr sind es meist, dazu kommen ein paar segensreiche Ausreißer in mittlerer fünfstelliger Region. Das summiert sich zu rund 800 000 Euro pro Jahr. Drei Viertel davon setzt die Opernstiftung für die Oper ein, den Rest fürs Ballett. Sie gibt Zuschüsse für Neuinszenierungen – etwa zum „Ring“, der mit 500 000 Euro „an die Schmerzgrenze ging“ (Bruns) – und öffnet das Portemonnaie besonders gern für zeitgenössische Opern. Das Hamburg Ballett kommt in dieser Spielzeit in den Genuss einer Finanzspritze für ein neues Auftragswerk an die Komponistin Lera Auerbach.

Seit 1994 gehört das Spenderherz der Stiftung dem „Internationalen Opernstudio“, das als Laboratorium für den Sängernachwuchs dient. 2009 sprang die Stiftung auch der „Opera piccola“ zur Seite. Und sie finanziert den Dr.- Wilhelm-Oberdörffer-Preis für Nachwuchssänger und -tänzer sowie den Eduard-Söring-Preis für junge Instrumentalisten.

Zur Gala wollen beide Intendanten auch Träger des Oberdörffer- Preises auf die Bühne bitten. Ob darunter die Sängerin Maite Beaumont und die Tänzerin Magali Messac sein werden oder gar der Bass Hans Sotin, der 1966 den allerersten Preis bekam?

Heute beginnt der Vorverkauf

Die Gala zum 50. Geburtstag der „Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper“, zusammengestellt von der Opernintendantin Simone Young und dem Ballett-Intendanten John Neumeier, findet am Sonnabend, den 10. April 2010, um 18 Uhr in der Hamburgischen Staatsoper statt.

Abendblatt-Leser können Karten in den Preiskategorien 3 und 4 zu 102 bzw. 118 Euro pro Person zzgl. Versandkosten exklusiv nur über die Hamburger- Abendblatt-Ticket-Hotline erwerben: 040 / 30 30 98 98. Die Ticket- Hotline ist besetzt von Montag bis Freitag, 8 bis 19 Uhr, sowie am Sonnabend von 8 bis 16 Uhr. Bitte beachten: Die Karten sind nicht in den Hamburger-Abendblatt-Ticketshops erhältlich!