Ein Story aus Diebstahl, Versicherungszahlung und Geldverleih rankt sich um das frühromantische Gemälde “Nebelschwaden“ von Caspar David Friedrich.
Hamburg. Es ist eines der wichtigsten Werke der deutschen Frühromantik, zählt zu den bekanntesten Gemälden der Hamburger Kunsthalle - und scheint dem Museum doch Unglück zu bringen: Caspar David Friedrichs "Nebelschwaden".
So geheimnisvoll und verhangen wie das Motiv ist auch die Geschichte des Gemäldes, das die (ohnehin verschuldete) Kunsthalle nun in weitere finanzielle Schwierigkeiten stürzt. Das Museum der Arbeit, das Helms-Museum und das Völkerkundemuseum nämlich benötigen insgesamt 1,6 Millionen Euro zurück, mit denen sie der Kunsthalle einst ausgeholfen hatten. Damit wächst deren Defizit auf 2,5 Millionen Euro.
Der Grund liegt in der turbulenten Vergangenheit des Werks: 1994 war es - damals eine Leihgabe - aus der Frankfurter Kunsthalle Schirn gestohlen worden, die Axa-Versicherung hatte zum Ausgleich 3,4 Millionen D-Mark nach Hamburg gezahlt. Als die "Nebelschwaden" 2003 wieder auftauchten - ein "Vermittler" hatte unter dubiosen Umständen nachgeholfen -, verlangte die Axa die (längst ausgegebene) Summe von der Kunsthalle zurück. Die drei Hamburger Museen sprangen ein.
Kulturbehördensprecherin Susanne Frischling bestätigte gestern, dass die Kunsthalle in diesem Jahr 1,6 Millionen Euro weniger ausbezahlt bekommt - bei grundsätzlich gleichbleibendem Anspruch auf die volle Summe. "Sollte das am Ende des Jahres zu Liquiditätsproblemen führen, wird die Kulturbehörde das Haus nicht allein lassen", betonte sie. Die Kunsthalle wollte sich nicht äußern.