Mehr als 2000 Gäste aus der Kinobranche werden zur großen Gala in Berlin erwartet. Barbara Schöneberger moderiert. Die begehrten Trophäen werden in 15 Kategorien vergeben. Als heißester Anwärter gilt das Kriegsdrama “John Rabe“. Bilder zum Deutschen Filmpreis. Bilder zum Film “John Rabe“.

Berlin. Es ist das alljährliche Gipfeltreffen der Filmbranche. Mehr als 2000 Schauspieler, Regisseure, Kameraleute und Produzenten kommen am Freitag (19.00) zur Verleihung des 59. Deutschen Filmpreises nach Berlin. In 15 Kategorien werden die begehrten, hoch dotierten Goldenen Lolas vergeben. Favorit ist mit sieben Nominierungen Florian Gallenbergers Kriegsdrama "John Rabe" über den "Oskar Schindler Chinas".

Im Rennen um die Lola für den besten Film sind neben "John Rabe" auch der RAF-Film "Der Baader Meinhof Komplex" von Uli Edel und Christian Petzolds Beziehungsdrama "Jerichow". Nominiert sind außerdem Andreas Dresens "Wolke 9" über Liebe im Alter, das Gangster- Drama "Chiko" von Özgür Yildirim und das Familiendrama "Im Winter ein Jahr" von Oscar-Preisträgerin Caroline Link ("Nirgendwo in Afrika").

Die Gewinner werden von den 1100 Mitgliedern der Deutschen Filmakademie ausgewählt, der unter anderem Bernd Eichinger, Senta Berger, Iris Berben, Artur Brauner, Michael "Bully" Herbig, Veronica Ferres und Corinna Harfouch angehören. Der von Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) finanzierte Filmpreis ist mit rund 2,8 Millionen Euro Nominierungs- und Preisgeldern die höchst dotierte deutsche Kulturauszeichnung.

Durch das Spalier von Fotografen und Autogrammjägern am 60 Meter langen roten Teppich werden auch alle nominierten Schauspieler ins Palais am Funkturm schreiten. Als bester Hauptdarsteller sind "John Rabe"-Darsteller Ulrich Tukur, Josef Bierbichler ("Im Winter ein Jahr") und Denis Moschitto ("Chiko") im Rennen. In der Sparte der besten Schauspielerinnen gehen Anna Maria Mühe ("Novemberkind"), Ursula Werner ("Wolke 9") und Johanna Wokalek ("Der Baader Meinhof Komplex) an den Start.

Für die beste Regie bewerben sich Andreas Dresen ("Wolke 9"), Uli Edel ("Der Baader Meinhof Komplex"), Florian Gallenbeger ("John Rabe") und Christian Petzold ("Jerichow"). Für die beste weibliche Nebenrolle sind Irm Hermann ("Anonyma"), Susanne Lothar ("Fleisch ist mein Gemüse") und Sophie Rois ("Der Architekt") nominiert. Steve Buscemi ("John Rabe"), Andreas Schmidt ("Fleisch ist mein Gemüse") und Rüdiger Vogler ("Effi Briest") wurden für die beste männliche Nebenrolle ausgewählt.

In der Kategorie bester Dokumentarfilm sind "Lenin kam bis Lüdenscheid" von Andre Schäfer und "Nobody's Perfect" von Niko von Glasow dabei. In der Sparte Kinderfilm wurden "Hexe Lilli, der Drache und das magische Buch" von Stefan Ruzowitzky sowie "Was am Ende zählt" von Julia von Heinz nominiert. Weitere Preise gibt es in den Kategorien Drehbuch, Kamera, Filmmusik, Schnitt, Szenenbild, Kostümbild und Tongestaltung.

Emotionaler Höhepunkt der Gala dürfte die Verleihung des Ehrenpreises werden. Ausgezeichnet wird Vicco von Bülow alias Loriot ("Ödipussi", "Pappa ante Portas"). Der 85-Jährige bereichere Deutschland seit mehr als einem halben Jahrhundert mit seinem feinsinnigen Humor, erklärte die Jury ihre Wahl.

Die von Barbara Schöneberger moderierte Filmpreis-Gala wird zeitversetzt ab 22.15 Uhr im ZDF ausgestrahlt.