Blond statt braun, mehr Mensch und weniger Supermann: Nicht nur in seiner Haarfarbe unterscheidet sich James-Bond-Darsteller Daniel Craig von allen fünf Vorgängern, die den Geheimagenten bislang auf der Leinwand verkörpert haben.

London. Der 40-jährige Brite spielt die Figur des Schriftstellers Ian Fleming mit einer Eigenschaft, die von Sean Connery bis Pierce Brosnan kein anderer Bond-Darsteller so stark in den Vordergrund rückte - Schwäche. Craigs Bond zeigt Angst, empfindet glaubhaft Schmerz, macht Fehler und gibt sie sogar zu. Es war auch diese neue Facette der Filmfigur, die Craig an dem Rollenangebot reizte.

Schließlich war Craig für seine Vielseitigkeit bekannt, bevor er als 007 in den Dienst ihrer Majestät trat. In Großbritannien gilt er als Alleskönner. Craig spielte einen Drogendealer, einen Poeten, einen Psychopathen, einen Höfling und war im Action-Streifen "Tomb Raider" an der Seite von Angelina Jolie zu sehen. Für die Hauptrolle in dem Ian-McEwan-Thriller "Enduring Love" wählten ihn Londoner Filmkritiker zum besten britischen Schauspieler des Jahres 2004.

Craig wurde am 2. März 1968 in der Kleinstadt Chester an der Grenze zwischen England und Wales geboren und wuchs in der Beatles-Stadt Liverpool auf. Mit 16 verließ er die Schule, um in London am National Youth Theatre Schauspiel-Unterricht zu nehmen. Später studierte Craig an der renommierten Londoner Guildhall School of Music and Drama, wo er zu den Besten gehörte. Erste Stationen des Mimen waren nach Abschluss des Studiums verschiedene Londoner Bühnen, darunter auch das legendäre Old Vic.

Anfang der 90er Jahre war Craig kurz mit der Schauspielerin Fiona Loudon verheiratet. Später lebte er mehrere Jahre mit Schauspielerin Heike Makatsch zusammen. Derzeit ist er mit der Produzentin Satsuki Mitchell liiert.

Die Schwächen, die Craigs James Bond im Film zeigt, scheinen sich manchmal auch auf die Dreharbeiten zu übertragen: So hatte sich Craig mehrfach am Set verletzt - allerdings auch, weil er, so oft es geht, auf Stuntmen verzichtet. So schnitt er sich einmal in den Finger, ein anderes mal fügte ihm ein Kollege eine Platzwunde im Gesicht zu.