Während in London und in Wien kostbare Artefakte aus Tutanchamuns Grab gezeigt werden, gehen Ausstellungsmacher in Zürich (und vielleicht demnächst auch in Hamburg) einen anderen Weg: Dort ist nichts echt, aber alles sehr eindrucksvoll. In Zürich sind keine Originale in elektronisch gesicherten Vitrinen zu bewundern, sondern hervorragende Kopien, an die die Besucher herantreten und die sie sogar beinahe so erleben können, wie Howard Carter, der das Pharaonengrab 1922 entdeckt hat. Wird dieses Konzept Schule machen? Werden wir demnächst nur noch Replikate zu sehen bekommen - Kultur aus zweiter oder dritter Hand?

Wahrscheinlich ist das glücklicherweise nicht, denn für Museen wird die Aura der Originale auch künftig unverzichtbar bleiben. Warum aber sollten darüber hinaus kommerzielle Veranstalter nicht perfekte Inszenierungen mit hochwertigen Kopien offerieren? Das kann eine Bereicherung sein, denn Kultur lässt sich auf sehr unterschiedliche Weise vermitteln und erleben.