Menschlich gesehen
Sie ist blond wie die Knef. Und wie sie eine unabhängige Frau, die lieber auf eigenen Beinen steht. Aber im Gegensatz zur Diva ist Gilla C r e m e r der Typ stiller Star. In ihrem musikalischen Solo "So oder So" am St.-Pauli-Theater, das Mittwoch Premiere hat (Seite 6), schlüpft die freie Schauspielerin ernsthaft in die Lebensgeschichte der Hildegard Knef. Und sie bietet mehr als nur eine schrille Show.
Sie kommt aus der alternativen Theaterszene. Vor 15 Jahren wechselte sie von Frankfurt nach Hamburg. "Damals wirkte Kampnagel wie ein Magnet auf uns freie Theatermacher", erzählt die 48jährige. Seitdem wohnt sie mit ihrer Familie im Stadtteil Hoheluft. Inzwischen eroberte sie sich Hamburgs Bühnen, ist in den nächsten Wochen am St.-Pauli-Theater zu Gast, im Polittbüro, im Thalia in der Gaußstraße und im Theater Haus im Park.
"Ich schreibe, produziere und spiele meine Solostücke", definiert sie ihr erfolgreiches Ein-Frau-Unternehmen unter dem Label "Theater Unikate". So bleibt ihr Zeit für Tochter und Sohn: "Jeden Mittag, wenn sie aus der Schule kommen, steht ein Essen auf dem Tisch." Sie unterstützt zudem mit Kollegin Angelika Thomas vom Thalia den Verein Shibbakh - ein Hilfsprojekt für den Südsudan - und veranstaltet Benefizlesungen. Zum Entspannen durchstreift sie am liebsten mit Hündin Gipsy die Hamburger Parks oder joggt am Isebekkanal.