Über sich spricht er ungern. Harald Schmidt redet lieber über andere. Und das macht er schonungslos, wortwitzig, zynisch. Und will dabei auch noch "positiv rüberkommen". Nur im Duo mit Oliver Pocher stimmte die Chemie wohl nie so richtig - heute haben sie ihre letzte gemeinsame Sendung in der ARD .

Dabei hat der 51 Jahre alte Kabarettist, Moderator und Jaguar-Fahrer durchaus das Zeug zum Teamspieler. Das zeigt er zum Beispiel als Darsteller am Staatstheater Stuttgart, wo er sogar Nebenrollen übernimmt.

In Stuttgart hatte der junge Schmidt auch die Schauspielschule besucht. Doch statt einer Theaterlaufbahn startete der in Nürtingen aufgewachsene Schwabe als Moderator ("Schmidteinander") eine Super-Solo-Karriere im Fernsehen. "Es war nicht die glücklichste Zeit in meinem Leben", sagt er im Rückblick.

Inzwischen empfindet er vieles angenehmer. Am Stuttgarter Theater arbeitet er auch als Regisseur. Mit seiner dritten Lebensgefährtin Ellen Hantzsch ist er zum fünften Mal Vater geworden. Und als bekennender Katholik leistet sich Schmidt, früher Ministrant und Kirchenmusiker, eine gelassene Distanz zu Rom und Papst. Erfolg macht unabhängig.

Fühlt er sich am Ziel?

"Das dachte ich schon öfter. Doch dann habe ich festgestellt: Es gibt immer wieder neue Ziele und neue Möglichkeiten."