Hugo Egon Balder, TV-Show-Moderator: "Bereichert hat uns das Privatfernsehen in jeder Hinsicht. Wir dümpelten mit unseren drei öffentlich-rechtlichen Sendern anderen Ländern jahrelang hinterher. Natürlich hat das Privatfernsehen Nischen geöffnet, die vorher tabu waren und nicht jedermann gefallen haben. Ich stimme mit Dr. Thoma völlig überein: Das Privatfernsehen hat eine große Entdeckung gemacht - den Zuschauer! Es wurden bis dato völlig unbekannte neue Wege gegangen, die die Öffentlich-Rechtlichen nie beschritten hätten und teilweise auch heute nicht beschreiten. Sowohl in der Unterhaltung als auch im journalistischen Bereich.

Gut, das eine oder andere ist trivial oder auch Schrott, aber wie heißt es so schön: Ein bisschen Schrott ist immer dabei. Für mich persönlich war das Privatfernsehen eine logische Erweiterung meiner davor jahrelangen Tätigkeit beim einzigen deutschsprachigen privaten Radio, Radio Luxemburg. Schon bei diesem Sender ging der damalige Chef Frank Elstner in den 70er-Jahren ganz neue Wege. Radio Luxemburg wurde in dieser Zeit in den Regionen, in denen es gut zu empfangen war, das beliebteste Radioprogramm. Das private Fernsehen, allen voran RTL, hat diese Tradition kontinuierlich weitergeführt. Und ich glaube, solange der öffentliche Riese weiterdöst, ist kein Ende abzusehen."