Ohne das Wissen um die Geschichte ist Orientierung in der Gegenwart schwierig. Was generell gilt, wird auf einem Rundgang durch das Grindelviertel augenfällig. Denn Orte wie die Vereinigte Alte und Neue Klaus, die 1905 als kleine Synagoge mit Räumen für Talmud- und Torastudien im Hinterhof der Rutschbahn 11 eröffnet wurde, entdeckt nur...
Hamburg. Ohne das Wissen um die Geschichte ist Orientierung in der Gegenwart schwierig. Was generell gilt, wird auf einem Rundgang durch das Grindelviertel augenfällig. Denn Orte wie die Vereinigte Alte und Neue Klaus, die 1905 als kleine Synagoge mit Räumen für Talmud- und Torastudien im Hinterhof der Rutschbahn 11 eröffnet wurde, entdeckt nur, wer auf sie hingewiesen wird und deshalb vom vertrauten Weg abweicht.
Der Rundgang, zu dem Kultursenatorin Karin von Welck eingeladen hatte, war anschaulichste Werbung für das vorgestellte Projekt: "Orte jüdischen Lebens und jüdischer Geschichte in Hamburg" versammelt der Faltplan, der von der Kulturbehörde herausgegeben und kostenlos verteilt wird. Er enthält Texte zu 32 Stätten in Englisch, Hebräisch sowie Deutsch und ist nicht nur hilfreich für Touristen, sondern auch für Einheimische. Sylvia Necker vom Institut für die Geschichte der deutschen Juden zeigte beim Herumgehen, was mit dem Guide beabsichtigt ist: jüdische Geschichte und auch das neue jüdische Leben in Hamburg bewusst zu machen wie im Cafe Leonar am Grindelhof. Ansonsten verwies Necker auf sichtbare Orte (Talmud-Tora-Schule), auf unsichtbare (die zerstörte Bornplatz-Synagoge), auf verdeckte (Logensaal der Kammerspiele) und auf versteckte (Alte und Neue Klaus).
Ansgar Wimmer von der Toepfer-Stiftung, die den Stadtplan gemeinsam mit Weichmann-Stiftung und Handelskammer finanziert hat, ordnete das Unternehmen als notwendige Vorstufe zu einem möglichen Jüdischen Museum in Hamburg ein und lobte die Vorarbeit vieler Institutionen und Initiativen.
"Orte jüdischen Lebens und jüdischer Geschichte in Hamburg" liegt in den Touristeninformationen am Hauptbahnhof und Hafen, im Hamburgmuseum aus; im Internet:
www.igdj-hh.de
("Jüdische Stätten in Hamburg").