Unweit von hier entsteht seit einigen Jahren in rasanter Geschwindigkeit ein Teil der Zukunft unserer Stadt: die HafenCity. Hier wird ganz besonders...
Unweit von hier entsteht seit einigen Jahren in rasanter Geschwindigkeit ein Teil der Zukunft unserer Stadt: die HafenCity. Hier wird ganz besonders deutlich, wie sehr sich das Gesicht unserer Stadt wandelt. Doch wer genau hinschaut, wird immer auch die Spuren der Vergangenheit darin entdecken. Diese wollen wir nicht überdecken - im Gegenteil: Gerade im jetzt wachsenden Stadtteil wollen, müssen wir uns erinnern. Unsere Geschichte darf im wahrsten Sinne nicht zugeschüttet werden. Denn mitten in der heutigen HafenCity verübten die Nationalsozialisten vor mehr als 60 Jahren Gräueltaten: Vom einstigen "Hannoverschen Bahnhof" aus wurden Tausende Hamburger in Ghettos und Vernichtungslager gebracht. Nur wenige überlebten. Diesem schrecklichen Teil der Hamburger Geschichte stellen wir uns. (...)
Die Vergangenheit soll in der HafenCity sichtbar sein: Senat und Bezirk Mitte haben 2007 den Lohseplatz - den ehemaligen Bahnhofsvorplatz - neu gestaltet, sodass ein würdiges Erinnern möglich ist. Dies ist jedoch nur eine Lösung auf Zeit. Der Senat möchte mehr: Am ehemaligen Hannoverschen Bahnhof soll eine Gedenkstätte entstehen, die Teil des Lohseparks werden wird. Geplant ist ein Ausstellungs- und Informationszentrum, in dem eine Dauerausstellung über die Deportationen in Hamburg zu sehen sein wird. Die Präsentation, die wir heute eröffnen, soll dafür der Grundstein sein. Die neue Gedenkstätte wird ein Ort der Trauer, des Erinnerns und des Gedenkens sein. Und sie wird ein Ort für die diejenigen sein, die lernen wollen über die Vergangenheit, um für Gegenwart und Zukunft gerüstet zu sein. Die Ausstellung, die wir nun eröffnen, hilft uns, die Erinnerung wach zu halten, sich ihr zu stellen. (...) Wie Richard von Weizsäcker es in seiner Rede zum 40. Jahrestag des Kriegsendes in Europa formulierte: Erinnern heißt, eines Geschehens so ehrlich und rein zu gedenken, dass es zu einem Teil des eigenen Innern wird.