Jede Menge Hollywood-Glamour und ein stark politisch geprägtes Programm werden die in der kommenden Woche beginnende 59. Berlinale bestimmen.

Jede Menge Hollywood-Glamour und ein stark politisch geprägtes Programm werden die in der kommenden Woche beginnende 59. Berlinale bestimmen. "Ich denke nicht, dass ich allein auf dem roten Teppich herumstehen muss", sagte der Chef des Berliner Filmfestivals, Dieter Kosslick, bei der Vorstellung des Programms. Unter anderem haben Kate Winslet, Renee Zellweger, Michelle Pfeiffer, Demi Moore, Keanu Reeves, Willem Dafoe, Jeff Goldblum und Clive Owen ihren Besuch angekündigt.

Für viel Aufruhr unter den jüngeren Kinogängern dürfte indes ein Jungstar sorgen: Der erst 20-jährige Brite Rupert Grint, bekannt als Rotschopf Ron Weasley aus den Harry-Potter-Verfilmungen, wird seinen neuen Film "Cherrybomb" vorstellen, der im Jugendwettbewerb Generation 14plus läuft. Zu den deutschsprachigen Promis auf der Berlinale gehören Armin Mueller-Stahl, Heike Makatsch und Julia Jentsch, ebenso wie Hannah Herzsprung, Moritz Bleibtreu und Bruno Ganz.

Noch nie seien so viele Filme aus Deutschland auf der Berlinale vertreten gewesen wie in diesem Jahr, betonte Kosslick. Von den insgesamt 386 Filmen, die auf der Berlinale zu sehen sind, entstanden 98 unter deutscher Beteiligung. Auch die Berlinale selbst erfreut sich wachsender Beliebtheit: Mehr als 6000 Filme wurden für das diesjährige Festival eingereicht - rund tausend mehr als für das Filmfest 2008.

Im Wettbewerbsprogramm werden 26 Filme gezeigt, von denen 18 um den Goldenen Bären konkurrieren. Der Eröffnungsfilm "The International" von Tom Tykwer mit Naomi Watts, Clive Owen und Armin Mueller-Stahl läuft außer Konkurrenz. Angesichts der Finanzkrise habe der Thriller über die internationale Finanzwelt nun zuvor ungeahnte Aktualität erlangt, sagte Kosslick. Tatsächlich seien dieses Jahr zahlreiche Berlinale-Spielfilme und ihre Themen mittlerweile von der Wirklichkeit eingeholt worden. Als weiteres Beispiel nannte Kosslick die dänische Produktion "Storm", die sich mit dem UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag und der Kriegsverbrechersuche im Gebiet des ehemaligen Jugoslawien befasst.

Die 59. Internationalen Filmfestspiele Berlin finden vom 5. bis 15. Februar statt. Insgesamt sind 1238 öffentliche Filmvorführungen geplant. Der Wettbewerbsjury gehören unter anderem der schwedische Krimiautor Henning Mankell, der deutsche Film- und Theaterregisseur Christoph Schlingensief, die US-Starköchin und Autorin Alice Waters sowie die schottische Schauspielerin Tilda Swinton als Vorsitzende an.

Mit einem Ehrenbären für sein Lebenswerk soll am 12. Februar der französische Filmkomponist Maurice Jarre ausgezeichnet werden. Der 84-Jährige hat unter anderem die Filmmusik zu "Doktor Schiwago", "Laurence von Arabien" und "Die Blechtrommel" komponiert und dreimal einen Oscar erhalten. Mit einer Berlinale Kamera werden der französische Regisseur Claude Chabrol und der deutsche Filmproduzent Günter Rohrbach geehrt. Zu Chabrols Werken gehört "Schrei, wenn du kannst", der 1959 einen Goldenen Bären bekommen hatte. Rohrbach ist der Produzent von Filmen wie "Das Boot", "Berlin Alexanderplatz" und "Effi Briest" von Hermine Huntgeburth, der nach der Verleihung am 9. Februar auf der Berlinale Weltpremiere hat.