Der große Favorit auf die Trophäen ist aber “Der seltsame Fall des Benjamin Button“ - der Film erhielt 13 Nominierungen.

Hamburg. Wenn am 22. Februar im Kodiak Theatre in Hollywood der australische Schauspieler Hugh Jackman die Oscar-Verleihung moderiert, dürfen sich ungewöhnlich viele deutsche Filmschaffende Hoffnungen machen. Der "Baader Meinhof Komplex" wurde gestern für den Auslands-Oscar nominiert. Die Koproduktion "Der Vorleser" mit deutscher Beteiligung geht in das Rennen um den besten Film. Und sogar Altmeister Werner Herzog darf sich über die Dokumentarfilm-Sparte freuen, in die er mit seinem Antarktis-Werk "Encounters at the End of the World" aufgenommen wurde.

Die meisten Nominierungen erhielt "Der seltsame Fall des Benjamin Button", der in 13 Kategorien vorgeschlagen wurde.

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Die Nominierung in der "Auslands"-Kategorie ist ein schöner Erfolg für den RAF-Film, den Uli Edel aufwendig und mit einem hochkarätigen Schauspielerensemble um Johanna Wokalek, Martina Gedeck und Moritz Bleibtreu inszeniert und Bernd Eichinger produziert hat. Vor zwei Jahren hatte in dieser Kategorie "Das Leben der Anderen" am Ende sogar gewonnen. Aber die Konkurrenz ist auch diesmal groß. Dafür sorgt beispielsweise der außergewöhnliche Animationsfilm "Waltz with Bashir" des israelischen Regisseurs Ari Folman, der dafür auch auf deutsche Produktionsgelder zurückgreifen konnte.

Video: Moritz Bleibtreu und Stefan Aust über den RAF-Film

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Überraschend taucht in der Kategorie bester Film auch "Der Vorleser" auf. Stephen Daldry inszenierte den Film über einen Teenager, der im Nachkriegsdeutschland erste sexuelle Erfahrungen mit einer älteren Frau erlebt, nach dem Bestseller von Bernhard Schlink. Kate Winslet und der Bargteheider David Kross spielen die Hauptrollen, Burghart Klaußner ist in einer Nebenrolle zu sehen. Insgesamt wurde die Literaturverfilmung fünfmal nominiert.

Der große Favorit der Verleihung ist "Der seltsame Fall des Benjamin Button" mit Cate Blanchett und Brad Pitt, der darin einen Mann spielt, der immer jünger wird. Mit seinen 13 Nominierungen schrammt er knapp am Rekord von "Titanic" und "Alles über Eva" vorbei, die in jeweils 14 Sparten zum engeren Kreis gehörten. Immerhin noch zehn Chancen erhält Danny Boyles Drama "Slumdog Millionär".

Bei den Schauspielern wurde wie erwartet der gestern vor einem Jahr gestorbene Heath Ledger nominiert, der posthum gute Chancen als Nebendarsteller für seinen Joker in "The Dark Knight" haben dürfte. Um den Academy Award als bester Hauptdarsteller ringen Mickey Rourke ("The Wrestler"), Sean Penn ("Milk"), Frank Langella ("Frost/Nixon"), Richard Jenkins ("The Visitor") und Brad Pitt.

Beste Hauptdarstellerin möchten Kate Winslet, Anne Hathaway ("Rachels Hochzeit"), Meryl Streep ("Glaubensfrage"), Angelina Jolie ("Der fremde Sohn") und Melissa Leo ("Frozen River") werden.