Auf dem Empfang an Bord der MS Color Fantasy präsentiert Lena sich in Topform. Parallel dazu steigt am Abend das zweite Halbfinale.

Oslo. Während sich 17 Länder heute im zweiten Halbfinale noch für das Grand-Prix-Finale qualifizieren müssen, ist Deutschlands Lena Meyer-Landrut mit Auftritten in eigener Sache unterwegs.

Anlässlich des Eurovision Song Contest luden der Deutsche Botschafter in Oslo, Detlev Rünger, und Frode Hansen, Liniendirektor der norwegischen Reederei Color Line, rund 350 internationale Vertreter aus Politik, Showbiz und Medien zu einem Empfang an Bord der MS Color Fantasy ein.

Unbestrittener Höhepunkt der Veranstaltung waren die Auftritte der Kandidaten aus Deutschland und Norwegen. Lena Meyer-Landrut begeisterte das Publikum mit drei Songs ihres neuen Albums, darunter auch der Titel „Satellite“, mit dem sie das Finale am 29. Mai bestreitet. Danach präsentierte der norwegische Wettbewerber Didrik Solli-Tangen unter anderem seinen Contest-Beitrag „My heart is yours“.

„In dieser Woche schauen Menschen auf der ganzen Welt nach Oslo zu einem der größten internationalen Medienevents“, freute sich der Deutsche Botschafter Detlev Rünger über die Aufmerksamkeit für die norwegische Hauptstadt. „Als Botschaft sind wir dankbar, zu diesem einzigartigen Event beizutragen, das wie kein anderes die Menschen zusammenbringt.“

In seiner Ansprache sagte der Botschafter, er sehe dem Ausgang des Wettbewerbs mit Spannung entgegen und drücke die Daumen für Lena.

Eigens für den Wettbewerb hatte Color Line ein ESC-Kreuzfahrt-Paket angeboten, das in kürzester Zeit ausgebucht war. Zahlreiche Schlagerfans hatten sich bereits in den frühen Morgenstunden vor dem Color Line Terminal am Hjortneskai postiert und auf Lena gewartet. Täglich verwandelt sich Oslo ein Stück mehr in die Schlager-Hauptstadt Europas.

Der 19-Jährigen scheint der Trubel nichts auszumachen. „Es macht super Spaß hier“, rief sie auf einer Bühne des Fährschiffes „Color Fantasy“ der frisch in Oslo angereisten deutschen Eurovisions-Jury zu. Und man konnte es ihr fast glauben. Die drei Jurymitglieder Hape Kerkeling, Mary Roos und DJane Lady Klick Klack, besser bekannt unter ihrem bürgerlichen Namen Hadnet Tesfai, outeten sich als „bekennender Lena-Fanclub“. Obwohl das nichts nützt: Punkte an das eigene Land sind verboten.

Mary Roos, die Deutschland zweimal beim Eurovisions-Festival vertreten hat, machte aus ihrem Herzen als Jurymitglied keine Mördergrube: „Wir singen alle nur noch Sha-la-lie“. Der niederländische Eurovisions-Beitrag „Ik ben verliefd (Sha-la-lie)“ im Sound der späten 70er mit Sieneke entwickelt sich immer mehr zum Geheimtipp am Oslofjord. Allerdings könnte der bis zum Ende sehr geheimbleiben, denn die Buchmacher sehen immer mehr die 17-jährige Aserbaidschanerin Safura vor Lena als Favoritin – und Sieneke ganz hinten.

Kerkeling verweigerte sich allen Einordnungsversuchen des neuen deutschen Eurovisions-Phänomens Lena: „Sie kann sehr gut für sich selbst sprechen.“ Nach der Vorführung von „Satellite“ auf dem Fährschiff klatschte er sich zusammen mit Mary Roos die Finger wund - wie es sich für einen deutschen Lena-Fanclub in Oslo eben gehört.

Beim heutigen Halbfinale wetteifern erneut Musiker aus 17 Ländern in der Telenor Arena um Punkte und Platzierungen.