Der österreichische Regisseur Michael Haneke wurde in Cannes mit einer der bedeutendsten Ehrenauszeichnungen Frankreichs gewürdigt.

Cannes. Der österreichische Regisseur Michael Haneke („Das weiße Band“) ist in Cannes für sein filmisches Werk mit einer der bedeutendsten Ehrenauszeichnungen Frankreichs gewürdigt worden. „Haneke sucht in seinen Werken nach der Wahrheit und zeigt den Mechanismus der Gewalt und des Totalitarismus auf“, sagte Frankreichs Kulturminister Frédéric Mitterrand am Sonntag bei der Verleihung des Orden des „Commandeur de l'ordre des arts et des lettres“ in der Festivalstadt.

Haneke zeige zwar die Grausamkeiten des 20. Jahrhunderts auf, bewahre jedoch gleichzeitig Abstand dazu, erklärte der Kulturminister weiter. Außerdem habe er immer mit französischen Schauspielerin gedreht wie Patrice Chéreau, Isabelle Huppert und Juliette Binoche. Binoche war bei der Verleihung anwesend; ihr Porträt ziert das offizielle Plakat zum 63. Filmfestival Cannes 2010 .

Haneke gehört in Cannes zu den Stammgästen. Im Jahr 2009 erhielt er für „Das weiße Band“ die Goldene Palme, 2005 wurde er für „Caché“ als „Bester Regisseur“ ausgezeichnet, und 2001 gewann er für den Film „Klavierspielerin“ den Großen Preis der Jury. „Seit meiner Jugend verbindet mich zu Frankreich eine starke Beziehung. Dank des Festivals in Cannes habe ich Zugang zu diesem exklusiven Universum gefunden“, sagte der 68-jährige Filmemacher.

Die Goldene Palme im vergangenen Jahr und diese Auszeichnung seien der Höhepunkt seines künstlerischen Schaffens, erklärte Haneke, der erstmals 1997 auf der Croisette mit seinem Psychothriller „Funny Games“ für Aufsehen sorgte.