Hamm. Geliebt und gehasst – das Automobil lässt keinen kalt. Eine beeindruckende Ausstellung in Hamburg zeigt die schönen Seiten der Mobilität.
Henry Ford brachte es einmal auf den Punkt: „Wenn ich die Menschen gefragt hätte, was sie wollen, hätten sie gesagt, schnellere Pferde.“ Stattdessen erfanden er und andere das Automobil für alle, eine Revolution der Mobilität.
Bis heute lässt das Auto keinen Menschen kalt: Jahrzehntelang war ein eigenes Mobil der Traum der Menschen, ein Symbol für den Aufschwung und das Wirtschaftswunder. In Zeiten der Klimakrise aber werfen viele einen deutlich kritischeren Blick auf das Auto. Eine Fotoausstellung in der Hamburger Fabrik der Künste wagt nun eine Liebeserklärung. Rund 150 Fotografien aus 70 Jahren zeigen die Geschichte und die Geschichten, die mit dem Auto verbunden sind.
Ausstellung in Hamburg: Die Ästhetik des Autos auf 150 Fotos
Präsentiert werden Fotografien von der Entwicklung des Käfers, vom Siegeszuges des Porsches, von der Hochzeit von Grace Kelly im Rolls-Royce, aber auch von Camping-Erlebnisse in Italien oder den dampfenden Opel am Brenner. „Ob Filmschauspieler oder Bands, ob Prominente oder der Bäcker um die Ecke, für alle waren und ist das Auto immer noch eine Notwendigkeit, Statussymbol, Sport oder auch Liebhaberei“, heißt es in der Einladung zur Ausstellung in der Fabrik der Künste. Am Donnerstagabend wurde die Schau mit einer Vernissage eröffnet, zu sehen ist sie bis zum 27. Oktober.
Einer der Ausstellungsmacher ist der Fotograf und Sammler Jürgen Joost. „Die Reaktionen auf die Idee sind überwältigend“, sagt er im Gespräch mit dem Abendblatt. Schon vor längerer Zeit hatte er dem Gründer der Fabrik der Künste, dem inzwischen verstorbenen Horst Werner, die Idee präsentiert. „Er hatte sein Geld mit Autoteilen verdient und war begeistert“, erzählt Joost.
Die Ausstellung zeigt Bilder aus Hamburg, Deutschland und der Welt
Nun bringt die Ausstellung viele Bilder von renommierten Fotografen zusammen, wie etwa von F. C. Gundlach oder dem langjährigen Abendblatt-Fotografen Günther Krüger. So ist beispielsweise eine spektakuläre Luftbildaufnahme von Autos im Hamburger Hafen zu sehen. „Wir zeigen eine bunte Mischung, die vor allem ältere und hübschere Autos in Szene setzt“, sagt Joost. Es gehe um individuelle Bilder vom VW Käfer, von amerikanischen Straßenkreuzern oder auch Menschen in ihren Autos wie etwa Steve McQueen.
„Ich weiß nicht, ob Umweltsenator Jens Kerstan auch zur Ausstellung ‚Das Auto - eine Liebesgeschichte‘ kommt, aber ich würde mich freuen“, sagt Joost. Ihm gehe es nicht um die Debatte um die Folgen der automobilen Revolution, sondern um die Ästhetik des Autos.
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Die Ausstellung in der Fabrik der Künste am Kreuzbrook 10/12 in Hamburg-Hamm ist mittwochs bis freitags von 14 bis 18 Uhr und am Wochenende von 12 bis 19 Uhr zu sehen. Der Eintritt beträgt fünf Euro, Kinder und Jugendliche haben freien Eintritt.