Ahrensburg. Verwaltung sieht Probleme mit der Zuwegung für das von der Wählergemeinschaft präferierte Terrain an der Autobahn 1.
Die Wählergemeinschaft Ahrensburg für Bürgermitbestimmung (WAB) hat ihren Vorschlag für einen Solarpark am Rand der A 1 konkretisiert. „Aus unserer Sicht kommt nur das Gebiet südlich der Autobahn infrage“, sagte die WAB-Stadtverordnete Karen Schmick im jüngsten Umweltausschuss. Es sei ideal in einer Senke gelegen. „Die Wiese könnte für die Tierwelt erhalten bleiben, unter den Kollektoren könnten auch Schafe grasen.“
Stadtwerke wollen schon im Sommer starten
Die Ahrensburger Stadtwerke seien bereits in den Vorschlag involviert. „Sie würden am liebsten schon in diesem Sommer starten“, so Schmick, die eine zügige Umsetzung anstrebt. Ein Grundeigentümer habe ebenfalls schon Interesse bekundet.
Doch die Stadtverwaltung musste den Tatendrang zunächst einmal bremsen. Denn im neuen Flächennutzungsplan, der nach gut 15 Jahren Vorarbeit kurz vor der Auslegung steht, ist das Areal als mögliches Gewerbegebiet eingezeichnet. „Eine Änderung im jetzigen Stadium würde das gesamte F-Plan-Verfahren deutlich verzögern“, sagte Bauamtsleiter Peter Kania. Außerdem verlange das Land eine bestimmte Fläche an Gewerbegebieten, sodass dann an anderer Stelle eines gefunden werden müsse. Für einen Solarpark wäre ein sogenanntes Sondergebiet nötig, für das auch ein Bebauungsplan aufgestellt werden muss.
Auch große Hallendächer kommen in Betracht
Hinzu kommt, dass das von der WAB präferierte Gebiet ausschließlich über die Nachbargemeinde Siek zu erreichen wäre. Dass diese Zuwegung deshalb nicht kurzfristig zu schaffen wäre, hat die Verwaltung auch in einer Stellungnahme zum WAB-Antrag dargelegt.
Grundsätzlich signalisierten allerdings alle Beteiligten Zustimmung zum Ausbau von Solarenergie. „Wir haben auch städtische Gebäude wie unsere Turnhallen, die sich dafür eignen“, sagte Bela Randschau (SPD). Gleiches gelte für große Flachdächer von Betrieben und Lagerhallen. „So könnten wir etwas für die Umwelt tun, ohne weitere Flächen zu versiegeln“, so Randschau. Eine Möglichkeit sei das von den Stadtwerken angebotene Leasingmodell.
Grenzeckkoppel in Großhansdorf als Vorbild
Uwe Gaumann (CDU) regte an, erst zu prüfen, wie viel Strom auf dem Areal überhaupt produziert werden kann. Die Fotovoltaikanlage auf der 18.000 Quadratmeter großen Grenzeckkoppel an der A 1 in Großhansdorf liefert jährlich etwa 1,4 Megawattstunden. An der A 21 in Bad Oldesloe ist auf 19 Hektar eine 20-Megawatt-Anlage geplant. Und in Wesenberg (bei Reinfeld) möchte ein Unternehmen einen 56 Hektar großen Solarpark für knapp 50 Megawatt errichten.
„Die Modelle stehen ja nicht gegeneinander, es kann ja auch beides gemacht werden“, sagte Jasper Gauert (Grüne). Die Parteien einigten sich schließlich darauf, in den Fraktionen detaillierter über das Thema zu sprechen. Bis zum nächsten Umweltausschuss am Mittwoch, 9. März, soll dann eine Richtung feststehen.