Glinde. Kulturausschuss in Glinde votiert für Neuorganisation der Volkshochschule. Sie geht in die Sönke-Nissen-Park-Stiftung über.
Die Glinder Volkshochschule wird Bestandteil der Sönke-Nissen-Park-Stiftung als selbstständige Sparte mit dem Namen „Glinder Kultur- und Bildungswerk (GKB)“. Dafür hat sich die Mehrheit im jüngsten Kulturausschuss ausgesprochen. Die Entscheidung muss noch vom Finanzausschuss am 14. Juni sowie der Stadtvertretung drei Tage später bestätigt werden.
Formal ist der Übergang zum 1. Januar 2022 geplant. Tatsächlich werden wegweisende Entscheidungen schon vorher getroffen. So bemüht sich die Stiftung zeitnah um die Nachfolge von VHS-Leiterin Marlies Lehmann. Sie wäre eigentlich im dritten Quartal in den Ruhestand gegangen, macht aber jetzt bis Jahresende weiter, um die neue Führungskraft einzuarbeiten. Lehmann hat ihr Büro seit Juli 2020 im Gutshaus, sitzt mit der Stiftung unter einem Dach. Beide Organisationen kooperieren bereits.
Eigentlich sollte die VHS eine gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung werden
Veränderungen bei der Volkshochschule hatte das Gemeindeprüfungsamt des Kreises gefordert. 2017 bemängelte die Behörde, dass Jahresabschlüsse der Stadt nicht vollständig sind. „Die VHS führt ihre Bücher und bewirtschaftet ihr Bankkonto außerhalb des städtischen Rechnungswesens“, hieß es in einem Bericht. Die Stadt müsse die Buchführung der Volkshochschule unverzüglich und vollständig in das städtische Rechnungswesen und die Haushaltsplanung einbinden. Eine Option dazu war, eine alternative Betriebsform auszuwählen.
Im September 2019 beschloss die Politik die Umwandlung in eine gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung, die 2020 an den Start gehen sollte. Doch dann kam Corona. Bürgermeister Rainhard Zug prognostizierte der Einrichtung wirtschaftliche Schwierigkeiten, machte im März einen neuen Vorschlag. Parteien hatten Beratungsbedarf. Der von der Verwaltung vorgelegte Entwurf des Trägerschaftsvertrags wurde inzwischen von einem Arbeitskreis modifiziert. Das GKB ist in einem Drei-Säulen-Modell der Stiftung mit den Bereichen Gemeinwesenarbeit, Verbraucherschutz und Schuldnerberatung sowie Kultur und Bildung verankert.