Ahrensburg. Sind Stationen in Wohngebieten sinnvoll? Umweltausschuss stimmt dafür, einen Förderantrag beim Bund zu stellen.

Ist es sinnvoll, möglichst viele Ladesäulen für Elektroautos in den Ahrensburger Wohngebieten aufzustellen? Antworten auf diese und weitere Fragen zur E-Mobilität soll ein von Fachleuten erstelltes Konzept über die Lade-Infrastruktur geben. Der Umweltausschuss hat jetzt einstimmig beschlossen, zur Finanzierung einen Förderantrag beim Bund zu stellen.

„Auch wenn wir auf das Ergebnis noch mal sechs Monate warten müssen, ist es für uns ein Mehrwert“, sagte Klimaschutzmanagerin Jule Lehmann. Sie muss sich nun beeilen, denn die Frist für die Einreichung endet am Montag, 17. Mai. Die Expertise koste rund 60.000 Euro, wobei vom Bund ein Zuschuss von 48.000 Euro zu erwarten sei. Falls sich die Kommunalpolitik später doch gegen eine solche Untersuchung entscheiden sollte, könne der Förderantrag auch wieder zurückgezogen werden.

Säule mit zwei Anschlüssen kostet 13.000 Euro

„Wir sollen Wohngebiete bei der Planung unbedingt berücksichtigen“, sagte Jasper Lauert (Grüne). Peter Egan (Wählergemeinschaft WAB) meinte: „Wir haben auch nicht in jeder Straße eine Tankstelle, deshalb ist ein Konzept gut.“ Und Michael Stukenberg (FDP) schilderte seine Erfahrungen, dass die schon vorhandenen Ladesäulen nur selten benutzt werden. Stationen in Wohngebieten könnten durchaus sinnvoll sein. „Durch das langsame Aufladen über Nacht halten auch die Batterien länger“, so Stukenberg.

Detlef Levenhagen (CDU) erinnerte daran, dass gewöhnliche Tankstellen überhaupt nicht mit E-Ladesäulen zu vergleichen seien. Während der Tank von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren in einer Minute voll ist, dauert selbst das Schnellladen beim E-Auto eine halbe Stunde. Im Normalmodus vergehen bis zu fünf Stunden. „Noch sind die Säulen nicht besetzt, weil es nur wenig E-Autos gibt“, so Levenhagen. „Das wird in zehn, 20 Jahren ganz anders aussehen.“

Die Stadtverwaltung soll unter anderem mit den Stadtwerken über den Ausbau der Infrastruktur sprechen, aber auch nach anderen Anbietern suchen. Eine Ladesäule mit zwei Anschlüssen kostet rund 13.000 Euro.