Kiel. Die Corona-Inzidenz überschreitet im Kreis Stormarn die 100er-Grenze. Folgen für die Schulen sind noch unklar.
Drei Tage in Folge hat der Kreis Stormarn den Corona-Grenzwert von 100 überschritten. Deshalb zieht der Kreis im Nordosten Hamburgs nun die Notbremse – die Bundes-Notbremse. Ab dem morgigen Sonnabend gilt dort – wie in der Neufassung des Bundesinfektionsschutzgesetzes vorgeschrieben – in der Zeit von 22 bis 5 Uhr eine Ausgangssperre.
Private Kontakte sind nur noch mit dem eigenen Haushalt und maximal einer weiteren Person erlaubt. Und: Die Außengastronomie, die erst am Montag wieder öffnen durfte, muss erneut schließen. Was die Überschreitung des Grenzwertes für die Schulen und Kitas in Stormarn bedeutet, soll an diesem Freitag entschieden werden.
Unsichere Entwicklung der Infektionszahlen
Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) hat allerdings bereits erklärt, dass Schulen auch weiterhin bei einer Corona-Inzidenz von mehr als 100 geschlossen werden. Laut Bundesinfektionsschutzgesetz ist dies erst bei einem Inzidenzwert von 165 vorgeschrieben.
Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick
- Corona in Hamburg – die aktuelle Lage
- Die Corona-Lage für ganz Deutschland im Newsblog
- Interaktive Corona-Karte – von China bis Hamburg
- Überblick zum Fortschritt der Impfungen in Deutschland
- Interaktiver Klinik-Monitor: Wo noch Intensivbetten frei sind
- Abonnieren Sie hier kostenlos den täglichen Corona-Newsletter
- So wird in Deutschland gegen Corona geimpft
„Wegen der unsicheren Entwicklung der Infektionszahlen nach den Ferien ist ein Abweichen von der bewährten 100er-Regel nicht geboten“, sagte Prien. „Das heißt für die Schulen: Bei einer stabilen Inzidenz über 100 gelten hier Distanzlernen oder Notbetreuung.“ Maßgeblich ist dabei die Inzidenz in den jeweiligen Kreisen und Städten.
In Schleswig-Holstein gelten unterschiedliche Regeln für den Schulbesuch
In Schleswig-Holstein gelten derzeit je nach Region und Corona-Lage unterschiedliche Regeln für den Schulbesuch. Am wenigsten Präsenzunterricht ist im Kreis Herzogtum Lauenburg möglich. Dort liegt die Inzidenz schon seit rund zwei Wochen über der 100er-Grenze. Nur die Abschlussklassen und der Jahrgang Q1 werden dort in den Schulen unterrichtet. Hinzu kommt eine Notbetreuung für die ersten bis sechsten Klassen.
Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:
- Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
- Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
- Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
- Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
- Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).
In den Kreisen Segeberg, Pinneberg und der Stadt Neumünster gilt: Die ersten bis sechsten Klassen bekommen Wechselunterricht, die höheren Klassen Distanzunterricht. Ausnahmen: Der Jahrgang Q1 und die Abschlussjahrgänge.
In allen anderen Kreisen und Städten gibt es Präsenzunterricht in den ersten bis sechsten Klassen, in allen anderen Wechselunterricht. Ausnahme auch hier: Der Jahrgang Q1 und die Abschlussklassen. Der Präsenzunterricht wird von Schnelltests begleitet. Wöchentlich werden dafür rund 840.000 Tests benötigt, die auf 950 Schulstandorte verteilt werden müssen.