Ahrensburg. 74 Wohnungen entstehen neben dem Aldi-Markt. Statt einer angedachten Kita soll nun eine Fläche für Tageseltern geschaffen werden.

In dem geplanten Wohnungsneubau an der Bogenstraße in Ahrensburg soll eine Kinderbetreuung durch Tageseltern mit zehn Krippenplätzen entstehen. Das haben Ahrensburgs Stadtverordnete nun mehrheitlich beschlossen und damit den ursprünglichen Plan, dort eine Kita mit mehr Plätzen zu schaffen, aufgegeben.

Auf der Wiese neben dem Aldi-Supermarkt will der Investor Frank Projektentwicklung Nord 74 Wohnungen in einem fünfgeschossigen Wohnblock mit 48 frei finanzierten und 26 Sozialwohnungen errichten. Auf Wunsch der Stadt hatte der Investor geprüft, ob eine Kita in den Neubau integriert werden könnte. Die Stadt muss für das Gelände neues Baurecht schaffen, da dort bislang nur Gewerbe zulässig ist.

Finanzieller Aufwand für Kita war dem Investor zu hoch

Der Investor hatte den Wunsch jedoch abgelehnt, da der finanzielle Aufwand für eine Kita unverhältnismäßig hoch sei. Zudem hatte Ahrensburgs Verkehrsaufsicht Bedenken gegen eine Kita an dem Standort, da die Verkehrssituation an der Bogenstraße bereits jetzt angespannt sei.

Nach neuen Verhandlungen zwischen Stadt und Investor ist nun eine umgeplante Vier-Zimmer-Wohnung als Fläche für Tageseltern vorgesehen. Ein städtebaulicher Vertrag sieht vor, dass dort zehn Betreuungsplätze für Kinder von null bis drei Jahren in zwei Gruppen mit je fünf Kindern entstehen.

Dies stieß unter den Stadtverordneten auf Kritik. „Ursprünglich sollte es das Baurecht nur geben, wenn eine Kita gebaut wird“, sagte Peter Egan von der Wählergemeinschaft WAB. „So geben wir künftigen Investoren das falsche Zeichen.“ Die Kinder hätten zudem mit einem 15 Quadratmeter großen Gruppenraum für je fünf Kinder zu wenig Platz. „Wir sind für neue Wohnungen, aber nicht zu diesen Bedingungen.“

Bis auf zwei Stimmen der WAB waren alle für das Projekt

Bedenken gab es auch von Grünen und Linken, die aber dafür stimmten. „Wir stehen in einem Dilemma zwischen neuen Sozialwohnungen und fehlenden Kitaplätzen“, sagte Erik Schrader (Linke). „Wegen der neuen Wohnungen stimmen wir aber zu.“

Demgegenüber verwiesen die Stadtverordneten Christian Schubbert (Grüne) und Doris Brandt (CDU) darauf, dass die vorgesehenen Flächengrößen nach dem Landesvorschriften ausreichend groß für die Kinderbetreuung seien. Schließlich stimmten bei zwei Gegenstimmen von der WAB alle Stadtverordneten für den städtebaulichen Vertrag und die Kindertagespflege.