Bargteheide. Die Querelen mit der Stadt um die Zukunft des Restaurants schwelen aber hinter den Kulissen weiter.

Totgesagte leben länger – das gilt offenbar auch für das Utspann im Bargteheider Stadtpark. Nach ausufernden Querelen über die Zukunft der traditionsreichen Location teilte Pächter Matthias Wullbrand jetzt mit, dass sein Restaurant ab Pfingstsonnabend, 22. Mai, seine Türen wieder öffnen wird, und zwar komplett. „Wir freuen uns, endlich wieder für Sie da sein zu können, im Innen- wie im Außenbereich“, so Wullbrand.

Damit endet für ihn eine quälende Durststrecke, die mit den ersten coronabedingten Sperrungen vor mehr als einem Jahr begonnen hatten. Um den nach wie vor geltenden Schutzmaßnahmen gerecht werden zu können, seien im Außenbereich vorerst bis zu zehn Gäste aus zehn Haushalten je Tisch erlaubt.

Im Restaurant brauchen Gäste negativen Corona-Test

„Für die Innenräume brauchen Gäste jedoch einen negativen Test oder den Nachweis über eine vollständige Corona-Schutzimpfung, wenn seitdem mindestens zwei Wochen vergangen sind“, so Wullbrand. Gestattet seien hier bis zu fünf Gäste aus maximal zwei Haushalten je Tisch. Zur Kontaktverfolgung im Falle einer Infektion erfolge die Gästeregistrierung über die luca-App. Eine rechtzeitige Reservierung werde zwar empfohlen, sei aber nicht zwingend nötig.

Unterdessen schwelen hinter den Kulissen weiter die Dissonanzen mit der Stadt, die Vermieterin der Immobilie ist. Wie bereits berichtet, hatten Vertreter der Stadtverwaltung in Verbindung mit dringend notwendigen Sanierungsarbeiten an dem mehr als 230 Jahre alten Fachwerkgebäude laut über eine alternative Nutzung der Immobilie nachgedacht. Mehrere Fraktionen hatten dafür Unterstützung signalisiert, vor allem SPD, Grüne und die Wählergemeinschaft (WfB).

Stadt bestreitet Vorstoß zur Auflösung des Pachtvertrags

Die Debatte war wieder aufgebrochen, nachdem Wullbrand wegen gravierender Einnahmeverluste im Zuge der Corona-Pandemie um eine Stundung der Pachtzahlungen gebeten habe. Daraufhin soll es einen Vorstoß seitens der Stadt gegeben haben, den noch bis 2031 laufenden Pachtvertrag vorzeitig zu beenden. „Ich habe für viel Geld ein Wertgutachten erstellen lassen, dessen Ergebnis der Stadt aber offenbar nicht gepasst hat. Auch mein Angebot, einen Geschäftspartner ins Boot zu holen, wurde abgelehnt“, sagte Wullbrand dieser Zeitung.

Die Stadtverwaltung hat das dementiert. „Grundsätzlich behandelt sie alle von der Corona-Krise betroffenen Gewerbetreibenden und Unternehmen gleich und folgt den Empfehlungen des Städteverbands dazu in vollem Umfang“, so Stadtsprecher Alexander Wagner. Bestätigt hat er zudem, dass es während der Schließzeit des Utspann mehrere Gastronomen gegeben habe, die an einer Übernahme interessiert waren. Sie seien jedoch alle auf das bestehende Pachtverhältnis hingewiesen worden.