Barsbüttel. Im Sinne des diesjährigen Stormini-Mottos legte Daniel Günther am Ende seines Termins in der Kinderstadt auch eine Mutprobe ab.
Es war vermutlich der ungewöhnlichste Beginn eines Präsenztermins für Daniel Günther in diesem Jahr: Pünktlich um 15 Uhr fuhr der Ministerpräsident in der Kinderstadt Stormini vor. Bevor er jedoch Rouven (11) aus Barsbüttel, den amtierenden Stormini-Bürgermeister, förmlich begrüßte, flüsterte er: „Ich muss erst mein Jackett anziehen – wegen der Fotos.“
Ab dieser Sekunde waren die beiden mit der Vize-Bürgermeisterin Emma (13) quasi auf Augenhöhe. Die Jugendlichen waren erst zu später Stunde am Abend zuvor in ihre Ämter gewählt worden. „Das Wahlsystem ist etwas kompliziert“, sagt Emma. Ihr Heimatort ist Ahrensburg. Doch woher jemand kommt, ist in Stormini völlig egal.
„Unser Parlament hat 28 Mitglieder. Vier Kandidaten für den Bürgermeisterposten gab es. Unsere Wahlplakate hängen hier noch überall“, sagt sie. Nach der Anmeldung erhielt Daniel Günther abgezähltes Begrüßungsgeld, die Stormark. Schnell schrieb er sich ins Gästebuch ein. Von Angelina (11) geleitet, folgte ein Rundgang durch die Kinderstadt am Soltausredder. Zum zwölften Mal gibt es Stormini inzwischen. Eine Woche, 280 Kinder im Alter zwischen neun und 13 Jahren – 100 davon allein aus Barsbüttel. Dazu 200 Helfer.
Zu viele Anmeldungen: Stormini-Plätze mussten ausgelost werden
Das Konzept kommt gut an. Aus 592 Anmeldungen mussten Plätze ausgelost werden. „Wer dreimal nicht dabei sein konnte, sollte beim vierten Mal einen Platz bekommen“, sagt Organisatorin Johanna Mierendorff. Echte Berufe, in denen die Jugendlichen arbeiten, sowie viele Aktionen sorgen für Kurzweil.
Zunächst ließ sich Daniel Günther im Jugendrotkreuz-Krankenhaus Stormini-Mitte ein Glas Wasser zum Trinken geben. Dann hörte er von Leiter Malte Schilling, dass es zwar 150 Hilfeleistungen gab, „aber bisher weder Rettungswagen noch Notarzt gerufen werden musste. Das war in den Vorjahren anders“, berichtete der Großhansdorfer.
Zum Abschluss des VIP-Besuchstages am Donnerstag gab es großes Programm auf der Bühne. Jeden Abend werden hier Mutproben abgelegt, passend zum Stormini-Motto: „Mut tut gut“. Daniel Günther ließ sich das dann auch freudestrahlend mit einem wasserfesten Stift auf den Unterarm schreiben. (büh)