Ammersbek. Der Ammersbeker Silvan Seehaase erreichte fast die „Superstar“-Liveshows. Jetzt veröffentlicht der 26-Jährige seine erste eigene Single.
Mit dem Wincent-Weiss-Song „Feuerwerk“ war für Silvan Seehaase die jüngste Staffel der TV-Show „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) zu Ende. Mit seiner jetzt veröffentlichten eigenen Single „Alles was wir sind“ geht der 26 Jahre alte Sänger aus Ammersbek seinen musikalischen Weg weiter. „DSDS war ein guter Anschub“, sagt Seehaase über die lehrreiche Zeit mit dem Juryteam um „Poptitan“ Dieter Bohlen. „Aber jetzt möchte ich bewusst meine eigenen Sachen machen, um nicht den Castingshow-Stempel aufgedrückt zu bekommen.“
Seit Freitag ist „Alles was wir sind“ beim Streamingdienst Spotify zu hören. „Das alles bedeutet mir unheimlich viel, weil es immer ein Traum war, meine Geschichten mit meinen Songs zu erzählen“, sagt der selbstständige Sport- und Fitnessberater. In der Pop-Ballade arbeite er eine Erinnerung aus seiner Vergangenheit auf. „Eine Liebesgeschichte“, verrät Seehaase auf Nachfrage. Mehr möchte er nicht preisgeben, die Zeilen sollen für sich sprechen.
„Die Story hatte ich schon länger im Kopf, dazu auch ein paar Textfragmente“, sagt der Ammersbeker. Zum Komponieren tat er sich mit den befreundeten Musikern Carl Rueß und Gordon Domnick zusammen, da er selbst kein Instrument spielt. „Wir haben an einem Sonntag einen 14-Stunden-Tag in einem Hamburger Studio verbracht, am Ende hatten wir den kompletten Song mit allen Instrumenten und dem Gesang aufgenommen“, sagt Seehaase.
Seit seinen DSDS-Auftritten habe sich sehr viel getan auf dem Weg, das Hobby Musik zum Beruf zu machen. „Die erste eigene Single ist ein weiterer kleiner Schritt in die richtige Richtung“, sagt Silvan Seehaase.
Von Bohlen und Naidoo gab’s erst Lob und dann Kritik
Der Ammersbeker hatte es in der Anfang des Jahres ausgestrahlten RTL-Castingshow unter die letzten 18 von ursprünglich 30.000 Kandidaten geschafft. Beim Auslands-Recall in Thailand überstand er die ersten Runden und schied erst am letzten Tag aus, als es um den Einzug in die Liveshows ging. In der Jury saß auch sein Vorbild Xavier Naidoo.
Vor allem von Dieter Bohlen erntete der junge Stormarner neben Lob auch reichlich Kritik. Bei „Feuerwerk“ habe er irgendwie angefangen, eine neue Melodie zu kreieren: „Da dachte ich, was geht jetzt ab.“ Schon nach dem Duett („Ist da jemand“ von Adel Tawil) hatte der Jurychef gesagt: „Das war nicht doll. Mehr als eine Fünf kann ich dir dafür nicht geben.“ Beim ersten Recall in Ischgl (Österreich) klang das noch ganz anders: „Silvan war eine Nummer eins. Du hast auf mich so souverän gewirkt.“
Als Fitnessberater leitet er auch Kurse in Ahrensburg
Einmal blieb in Thailand allerdings sogar Bohlen sprachlos: Als Seehaase mit zwei anderen Kandidaten das sehr emotionale „Der Weg“ von Herbert Grönemeyer interpretierte, flossen Tränen der Rührung. „Ich fand es gut, richtig gut“, sagte Xavier Naidoo zu Silvan. Und Juror Pietro Lombardi schwärmte sogar von einem „magischen Moment“.
Mit 18 – damals war er noch Schüler am Ahrensburger Heimgarten-Gymnasium – hatte sich Silvan Seehaase schon einmal bei DSDS beworben. Damals schaffte er es ebenfalls in die zweite Runde, doch sein Auftritt wurde nicht im Fernsehen gezeigt. Nach dem Schulabschluss absolvierte er eine Ausbildung als Sport- und Fitnessberater, leitet heute unter anderem Kurse in den Sports-Club-Filialen von Ahrensburg und Schwarzenbek.
Parallel arbeitet er weiter an seinem musikalischen Fortkommen. „Ich möchte meine Geschichten zu Liedern machen“, sagt er. Und er möchte auf der Bühne stehen. Das habe ihm schon beim Singen im Kindergarten und später auch im Chor der Grundschule sehr gefallen.
Bei der Ahrensburger Musiknacht durfte er im Mai in der dicht gefüllten Filiale der Sparkasse Holstein vor heimischem Publikum singen. Dabei jubelten ihm auch Mitspieler aus seiner Fußballmannschaft vom Ahrensburger TSV zu, für die der singende Stürmer auf Torjagd geht. „Die nächsten Konzerte sind in Vorbereitung, es gibt mehrere Anfragen“, sagt er. Ein Termin, bei dem ihn eine ganz andere Umgebung erwartet, steht bereits fest: Anfang August ist Silvan Seehaase beim Christopher Street Day in Hamburg, der Parade für Schwule und Lesben, zu hören – mit seinem ersten eigenen Lied „Alles was wir sind“.