Hamburg. Kurz nach dem Erwerb werden E-Autos mit Gewinn nach Dänemark verkauft. Die Mindesthaltedauer sollte rasch verlängert werden.

So mancher unter den ganz harten Wirtschaftsliberalen wird sich die Hände reiben. Denn dies erscheint wie ein Paradebeispiel dafür, dass staatliche Eingriffe in den Markt nicht selten ihr Ziel verfehlen: Elektroautos, bei deren Kauf man den „Umweltbonus“ der
Bundesregierung von bis zu 6000 Euro eingestrichen hat, werden in etlichen Fällen nur sechs Monate später nach Dänemark verkauft – mit Gewinn, weil sie als Gebrauchtwagen dort von der auf neue Pkw erhobenen Luxussteuer befreit sind.

Aus dieser Situation machen manche Autofahrer in Deutschland ebenso wie einige Händler auf beiden Seiten der Grenze offenbar ein Geschäft. Ein Vermittler aus dem Hamburger Umland hat nach eigenem Bekunden nicht einmal ein schlechtes Gewissen dabei: Für das Klima sei es doch gleich, ob die CO2-Minderung in Deutschland oder in
Dänemark erfolge, argumentiert er.

E-Autos: Missbrauch der Umweltprämie verhindern

Illegal ist der Weiterverkauf der bezuschussten E-Autos in das Nachbarland nicht. Um einen Missbrauch der staatlichen Förderprämie handelt es sich gleichwohl. Denn sie ist dafür vorgesehen, auch einem weniger einkommensstarken Kundenkreis die Anschaffung eines vergleichsweise klimaschonenderen Fahrzeugs zu ermöglichen – und nicht dafür, findigen Personen ein Zusatzeinkommen durch systematischen An- und Verkauf von in Dänemark sehr gefragten Tesla-Modellen zu verschaffen.

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Um so unverständlicher ist, dass Bundeswirtschaftsminister Robert
Habeck (Grüne) diese Praxis erst 2023 durch Verlängerung der Mindesthaltedauer auf zwölf Monate eindämmen will. Es geht ja auch anders: Hamburg hatte den Zuschuss von bis zu 2000 Euro für den Kauf eines E-Lastenrads an eine Haltedauer von mindestens drei Jahren geknüpft.