Tryon. Überragende Leistungen zeigte Simone Blum mit ihrer Stute Alice. Für die beiden war es das Debüt auf dem internationalen Parkett.
Die deutschen Springreiter haben bei den Weltmeisterschaften in den USA Bronze gewonnen. Die Medaille sicherte am Freitag in Tryon Marcus Ehning als letzter deutscher Starter. Der 44-Jährige aus Borken ritt mit Pret A Tout die entscheidende Runde. Das Team krönte damit eine Aufholjagd, nachdem es in der ersten von drei Runden nur auf Rang acht geritten war.
Zum Quartett gehörten außerdem die überragende Simone Blum aus dem bayerischen Zolling mit Alice sowie die beiden Niedersachsen Maurice Tebbel aus Emsbüren mit Don Diarado und Laura Klaphake aus Mühlen mit Catch me if you can.
Mit dem dritten Platz sicherte sich das deutsche Team in den USA die direkte Qualifikation für die olympischen Spiele in Tokio 2020 – so wie die anderen Mannschaften unter den besten Sechs. „Das war das Minimalziel“, wie Dennis Peiler sagte, der Sport-Geschäftsführer der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN)
545 Meter langer Parcours mit 14 Hindernissen
Die überragende Reiterin des deutschen Quartetts in Tryon war Simone Blum. Sie hatte bereits in der ersten und zweiten Runde herausragenden Leistungen gezeigt – und behielt auch am Freitag die Nerven. Die 29-Jährige ritt ihre Stute Alice bei ihrem ersten Einsatz bei einer großen internationalen Veranstaltung sicher und souverän über die Hindernisse.
Die WM-Debütantin aus dem bayrischen Zolling glänzte erneut, flog mit ihrem Weltklasse-Pferd über den 545 Meter langen Parcours mit 14 Hindernissen. „Es war hoch und schwer“, sagte Blum. „Ich bin einfach nur glücklich, mit diesem Erfolg hätte ich im Vorfeld nie gerechnet.“
„Das hat sie im Griff“, lobte Peter Hofmann, bei den Springreitern der Vorsitzende des Ausschusses. „Das waren hier drei Runden wie aus dem Bilderbuch. Man hätte viel Geld gewonnen, wenn man darauf vorher gewettet hätte.“
Aus dem deutschen Team blieb in den drei Teilprüfungen nur Blum ohne einen einzigen Fehler. Jetzt hat sie am Sonntag noch die Chance, in der Einzelentscheidung eine Medaille zu gewinnen. „Jetzt müssen wir fokussiert bleiben“, sagte Blum.
Laura Klapphake kassierte vier Strafpunkte
Laura Klaphake musste nach der Verweigerung des ersten Tages mit Catch me if you can am Freitag erneut einen Dämpfer erleben. Am letzten Sprung der Dreifachen Kombination kassierte die 24 Jahre alte Reiterin aus dem niedersächsischen Mühlen einen Abwurf und ritt mit vier Strafpunkten aus dem 20 000-Zuschauer-Stadion, das nicht einmal zur Hälfte gefüllt war.
„Das war ein doofer Fehler“, kommentierte Heinrich-Hermann Engemann, der Co-Trainer des deutschen Teams. „Am Ende hat sie die Stange nur mit der Hufspitze berührt.“ Die Reiterin selber meinte: „Mit hat heut das Quäntchen Glück gefehlt. Mein Pferd sprang gut, ich habe erst zwei Galoppsprünge nach der Kombination gehört, dass eine Stange gefallen ist.“
Maurice Tebbel war zu langsam
Nach Klaphake ritt Maurice Tebbel in den Parcours. Doch der 24-jährige aus dem niedersächsischen Emsbüren patzte wie in den Vortagen. Mit Don Diarado kassierte Tebbel an der selben Stelle wie Klaphake einen Abwurf. Zudem ritt er zu langsam und beendete den letzten WM-Ritt mit fünf Strafpunkten. „Das war natürlich scheiße. Ich habe etwas Pech gehabt. Das ist sehr ärgerlich“, sagte Tebbel.
Als letzter Starter musste Marcus Ehning einreiten. Der 44-Jährige aus Borken zeigte mit Pret A Tout einen guten Auftritt und sicherte die Medaille.