Lutheran. Bei dem Einsatz sollte ein Bordellwirtschafter aus Hamburg verhaftet werden. Doch der Gesuchte saß nicht in dem Wagen.
Im Fall des verunglückten Polizeieinsatzes in Lutheran (Mecklenburg-Vorpommern) droht eine zweite Entschädigungsklage. Am 12. Februar hatte ein Mobiles Einsatzkommando (MEK) der Hamburger Polizei versucht, einen verurteilten Straftäter zu verhaften, der seine Haft nicht angetreten hatte. Ein Mann wurde mit ihm verwechselt, angeschossen und schwer verletzt. Für ihn hatte sein Anwalt Benjamin Richert bereits eine Schadenersatzklage angekündigt.
Auch der Beifahrer will Schadensersatz
Nun will Richert zufolge ein zweiter Mann, der mit dem Opfer in einem Auto saß, Schadenersatz verlangen. Ihm sei bei dem Zugriff in den Rücken getreten worden, sagte der Anwalt am Dienstag.
Tagelang seien seine Beine taub gewesen, denn er sei kurz zuvor an der Bandscheibe operiert worden. Der Mann sei noch krankgeschrieben, auch wegen der psychologischen Folgen des Zugriffs. Zuvor hatten verschiedene Medien berichtet. Keine der beiden Schadenersatzklagen ist Richert zufolge bislang eingereicht.
Bei dem Gesuchten handelt es sich um den Hamburger Nico S. Er war Wirtschafter bei einem Bordell am Borstelmannweg. Dort hatte er einen Mann zusammengeschlagen, als der versuchte, die Handtasche einer Prostituierten aus dem Auto zu stehlen. Wegen der Tat wurde er zu zwei Jahren und acht Monaten verteilt.
Die Verwechslungsopfer hatten bei dem MEK-Zugriff in Nico S. Auto gesessen. Sie wollen es sich von der Mutter des Hamburgers geliehen haben, den Eigentümer selbst nicht kennen.