Hamburg/Quickborn. Der frühere IVH-Vorsitzende Matthias Boxberger hat das Unternehmen überraschend verlassen. Jetzt steht sein Nachfolger fest.
Es war der überraschende Abschied eines einflussreichen Unternehmensfunktionärs in Hamburg: Im Frühjahr gab Matthias Boxberger, der langjährige Vorsitzende des Industrieverbands Hamburg (IVH), nur einen Monat nach seiner Wiederwahl bekannt, dass er das Amt aufgeben wird. Hintergrund: Eine berufliche Veränderung. Boxberger, der Vorstandsvorsitzende des Energieunternehmens HanseWerk, ist inzwischen Chef des größeren Schwesterunternehmens Avacon im E.on-Konzern. Avacon hat seinen Sitz im niedersächsischen Helmstedt.
Langjähriger Chef weg – HanseWerk stellt Vorstand neu auf
Schon wenige Wochen später präsentierte der IVH Boxbergers Nachfolger: Der Industrieverband wird inzwischen von Andreas Pfannenberg geführt. Der Inhaber und Aufsichtsrat des gleichnamigen Hamburger Familienunternehmens gehörte dem IVH-Vorstand bereits seit acht Jahren an und war zuletzt der stellvertretende Vorsitzende. Nun hat auch Boxbergers früherer Arbeitgeber HanseWerk den Wechsel vollzogen und sein Management neu aufgestellt.
Neuer Vorstandsvorsitzender des Unternehmens mit 1700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Sitz in Quickborn ist seit dem 1. September Christian Fenger. Der studierte Betriebswirt ist nach mehreren Stationen in der Energiebranche bereits seit Ende 2022 Finanzvorstand bei HanseWerk. Fenger behält die Zuständigkeit für die Finanzen des Unternehmens, ist nun in Personalunion zugleich Vorstandsvorsitzender. Er sagte dem Abendblatt: „Ich freue mich sehr über das in mich gesetzte Vertrauen. Wir werden auf Basis unserer starken kommunalen Verwurzelung den eingeschlagenen Kurs als Partner der Energie- und Wärmewende im Norden fortsetzen.“
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Boxberger verantwortete zudem das Technikressort des Unternehmens. Sein Nachfolger in dieser Funktion kommt ebenfalls aus dem Unternehmen. Benjamin Merkt war zuvor seit dem Jahr 2021 Geschäftsführer des Tochterunternehmens HanseGas und zeichnete beim HanseWerk-Tochterunternehmen SH Netz für das Ressort Netztechnik verantwortlich.
Über die von HanseWerk betriebenen Energienetze für Strom, Gas und Wärme beziehen nach Angaben des Unternehmens mehr als drei Millionen Kunden in Norddeutschland direkt oder indirekt Energie. In Hamburg betreibt HanseWerk mehrere Wärmenetze. Dem Vorstand gehört weiterhin die für das Personal zuständige Stephanie Ladwig an.
Energie Hamburg: HanseWerk betreibt Wärmenetze in der Stadt
Zudem habe HanseWerk in den vergangenen Jahren mehrere Zehntausend Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energie an ihre Netze angeschlossen und betreibt parallel dazu etwa 850 Energieumwandlungsanlagen sowie einen Erdgasspeicher, so das Unternehmen.