Rostock/Stockholm. „Aidadiva“ wurde als erstes Schiff an die neue Anlage angeschlossen. In welcher Stadt sie steht und was das mit Hamburg zu tun hat.

Mit dem Anlauf der „Aidadiva“ ist am Freitag die erste Landstromanlage Schwedens im Port of Stockholm offiziell in Betrieb genommen worden. Die Anlage ermöglicht Kreuzfahrtschiffen während ihrer Liegezeit im Hafen den Bezug von emissionsfreiem Strom.

Die Entwicklung und der Bau der Anlage, die in Kooperation mit Aida Cruises realisiert wurde, dauerten zwei Jahre. Die Kreuzfahrtreederei aus Rostock, die auch maßgebend am Ausbau der Landstromanlagen an den Hamburger Terminals in Altona (seit 2017) und auf Steinwerder (seit Frühjahr 2024) beteiligt war, sieht sich als Technologieführer beim Landstrom in Europa.

Aida Cruises: Im Juni bei 45 Hafen-Anläufen Landstrom genutzt

Im Juni 2024 verzeichnete Aida eigenen Angaben nach den bislang höchsten Monatswert bei der Landstromnutzung mit 45 Anläufen in europäischen Häfen, eine deutliche Steigerung im Vergleich zum gesamten Vorjahr. Allerdings besteht die Aida-Flotte aus insgesamt elf Schiffen, die im Durchschnitt jeweils rund 20 Tage pro Monat und Schiff in Häfen liegen dürften, was hochgerechnet rund 220 Hafentage pro Monat bedeutet.

Mehr zum Thema

Der Landstromanteil bei Aida beträgt rechnerisch somit aktuell rund 20 Prozent. Das ist, auch dank der vielen Routen mit Beteiligung deutscher Häfen, vergleichsweise viel für Kreuzfahrtreedereien, aber dennoch weit entfernt vom Ziel der emissionsfreien Kreuzfahrt.

Alle elf Schiffe von Aida können an Landstrom angeschlossen werden

Im April 2022 unterzeichnete Aida Cruises eine Absichtserklärung mit Cruise Baltic, einem Netzwerk von 32 Häfen und Destinationen, zur Förderung der Landstromnutzung im Ostseeraum. Häfen in Rostock-Warnemünde und Kiel sind seit 2021 mit Landstromanlagen ausgestattet, gefolgt von Häfen in Norwegen, Großbritannien, Dänemark und nun Schweden.

Seit 2024 können alle Aida-Schiffe, die von deutschen Häfen aus zu Kreuzfahrten starten, während ihrer Liegezeit mit Landstrom versorgt werden. Allerdings steht diese Technik noch längst nicht in allen Häfen zur Verfügung. Zudem ist die Abnahme durch die Schiffe in der Regel freiwillig, eine EU-weite Pflicht ist erst für das Jahr 2030 vorgesehen.

Aida Cruises: In 26 Jahren sind Netto-Null-Emissionen im Schiffsbetrieb geplant

Aida Cruises investiert nach eigenen Angaben „kontinuierlich in nachhaltige Technologien, einschließlich der Nutzung von Landstrom und Flüssigerdgas (LNG)“. Das Unternehmen will spätestens im Jahr 2050 Netto-Null-Emissionen im Schiffsbetrieb erreichen.

Mehr über Kreuzfahrten im „Kreuzfahrt Guide 2024“ vom Hamburger Abendblatt, erhältlich in der Geschäftsstelle am Großen Burstah 18-32, im Buchhandel und auf shop.abendblatt.de