Hamburg. Die Gewerkschaft befürchtet beim Konzernumbau Spaltung der Belegschaft. Warnstreiks seien kurzfristig möglich, kündigte sie an.
Die Auseinandersetzung bei Airbus um den geplanten Konzernumbau spitzt sich zu. Die IG Metall fordert einen Sozialtarifvertrag, in dem die Bedingungen für die von der Umstrukturierung betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Flugzeugbauer und der ebenfalls betroffenen Tochter Premium Aerotec Group (PAG) geregelt werden. Das hat die Tarifkommission mit IG Metall-Mitgliedern aus beiden Unternehmen am Freitag beschlossen.
„Nach kraftvollen Aktionen in den Betrieben und mit viel politischer Unterstützung für die Beschäftigten an den Standorten starten wir jetzt in die Tarifbewegung“, sagte Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste. Gemeinsam mit der Geschäftsführung müsse man zu Lösungen kommen. „Sollten wir in den Verhandlungen nicht weiterkommen, sind Warnstreiks für unsere Forderung nach einem Sozialtarifvertrag kurzfristig möglich“, sagte Friedrich.
Airbus – IG Metall befürchtet eine Spaltung der Belegschaft
Der Flugzeugbauer möchte die Flugzeugmontage neu aufstellen. Im Kern geht es um die Gründung von drei neuen Tochterfirmen, die ab Anfang 2022 große und kleinere Flugzeugteile fertigen und zusammenbauen sollen.
Für das Hamburger Werk mit rund 15.000 Beschäftigten ist die geplante Aerostructure-Einheit in Deutschland am wichtigsten. In diese sollen 4000 Beschäftige wechseln, die derzeit bei der Airbus Operations GmbH angestellt sind und in der Struktur- und Ausrüstungsmontage arbeiten. Die IG Metall befürchtet eine Spaltung der Belegschaft, wenn im Hamburger Werk die Beschäftigten für zwei unterschiedliche Firmen arbeiten, und rechnet perspektivisch mit einer Verschlechterung der Konditionen für die Beschäftigten.
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Am Mittwoch Tarifverhandlungen mit Geschäftsführung in Hamburg
„Die Pläne des Airbus-Managements überzeugen uns nicht“, sagte Holger Junge, der Konzernbetriebsratsvorsitzende von Airbus. „Wir erwarten vom Arbeitgeber feste Zusagen für die heutigen Arbeitsanteile in bestehenden und vor allem zukünftigen Projekten und Programmen von Airbus Operations und Premium Aerotec, mit denen die Zukunft aller jetzigen Standorte und die Arbeitsplätze langfristig gesichert werden.“
Am Montag und Dienstag sind in den Betrieben kleinere Aktionen geplant: Metallerinnen und Metaller wollen den Arbeitgebern zum Start der Tarifbewegung große Karten übergeben. Außerdem werden die Beschäftigten mit Flugblättern über die sich weiter zuspitzende Auseinandersetzung informiert. Am Mittwoch starten dann die Tarifverhandlungen mit der Geschäftsführung in Hamburg.