Hamburg. Bewohner der Hansestadt haben 2020 gut 50 Prozent häufiger im Internet bestellt. Deutschlands Pakethauptstadt liegt im Westen.

Dass die Pandemie dem Onlinehandel einen kräftigen Schub gegeben hat, ist schon länger klar. Die Händler verzeichnen massive Zuwachsraten, die Paketdienste kommen mit der Auslieferung kaum mehr hinterher, obwohl mehr Empfänger wegen des Homeoffices tagsüber zu Hause sind.

Nun hat das auf die Paketzustell- und E-Commerce-Branche spezialisierte Hamburger Beratungsunternehmen MRU Zahlen veröffentlicht, die das Ausmaß des Booms belegen. Demnach haben Onlinehändler 2020 insgesamt 2,2 Milliarden Pakete an Privatkunden in Deutschland versandt – eine Steigerung um 18 Prozent. Den größten Zuwachs gab es in den Bereichen Computer und Zubehör (plus 78 Prozent), Lebensmittel (72 Prozent) und Medikamente (plus 66 Prozent). Bei Schuhen waren es dagegen lediglich fünf Prozent mehr Pakete.

Münchner sind Paketmuffel

Die Zahlen belegen auch, dass Hamburger vergleichsweise viel online bestellen und das im vergangenen Jahr sehr viel häufiger getan haben. Jedem Einwohner der Hansestadt, so die Analyse, wurden im ersten Corona-Jahr durchschnittlich 31 Pakete mit Onlinebestellungen zugestellt, also etwa 2,5 Pakete pro Monat – das bedeutet eine Steigerung um 55 Prozent gegenüber 2019. Berliner und Kölner erhalten ebenso häufig Onlinebestellungen im Paket, Münchner nur 22 pro Jahr. Mit 39 Sendungen pro Einwohner ist Bochum Deutschlands „Pakethauptstadt“.

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Weil viele Läden zeitweise geschlossen waren, ging der Paketversand zwischen Unternehmen dagegen deutlich zurück. Zugestellt wurden 945 Millionen solcher sogenannten B2B-Sendungen. Gegenüber dem Vorjahr war das ein Rückgang um acht Prozent.