Hamburg. Die Job-Garantie bis 2023 bei dem Flugzeugbauer in Hamburg ist ein Signal für die ganze Industrie.
Viel mehr dürfte für die Arbeitnehmerseite angesichts der bisher schwersten Luftfahrtkrise kaum herauszuholen gewesen sein: Wenigstens bis Ende 2023 sind betriebsbedingte Kündigungen bei Airbus nun ausgeschlossen. Das klingt zwar nicht gerade nach einer historischen Weichenstellung. Denn die bisherige Beschäftigungssicherungsvereinbarung, der sogenannte Zukunftstarifvertrag, war immerhin von Anfang 2012 bis Ende 2020 gültig.
Doch man muss sich die Umfeldbedingungen, unter denen über die Nachfolgeregelung verhandelt wurde, vor Augen halten: Als im vorigen Sommer die Gespräche zwischen der IG Metall, dem Betriebsrat und der Deutschland-Geschäftsführung von Airbus begannen, hatte die Konzernführung gerade angekündigt, weltweit 15.000 Stellen abbauen zu wollen. Selbst Gewerkschaftler lassen jetzt durchblicken, dass sie sich anfangs keineswegs sicher sein konnten, ob überhaupt eine Jobgarantie erreichbar sein würde.
Krise verursacht bei Airbus einen Milliardenverlust
Eines aber steht außer Frage: Die Branchenkrise, die bei Airbus bereits einen Milliardenverlust verursachte, ist noch längst nicht vorüber – und das wird sie wohl auch Ende 2023 nicht sein. Auch wenn bereits beschlossen wurde, die um 40 Prozent gekürzte Produktion in ersten kleinen Schritten wieder hochzufahren, wird der Konzern nun um so stärker bemüht sein, die Fertigung auf längere Sicht effizienter zu gestalten als bisher. Ein harter Standortwettbewerb steht also noch bevor.
Allerdings ist die Einigung bei Airbus auch ein Signal für die gesamte Industrie. Verlangt nicht gerade in der aktuellen Tarifrunde der Arbeitgeberverband Nordmetall nach Regelungen, die den Betrieben „passgenaue Gestaltungsmöglichkeiten zur Beschäftigungssicherung“ bieten? Bei Airbus hat man gezeigt, wie das gehen kann.