Hamburg. Vorstandschef Olaf Borkers wirft seinen Posten hin, auch sein Vorgänger Wilhelm Wellner kehrt nicht zurück. DIe Hintergründe.

Der Hamburger Shoppingcenter-Investor Deutsche Euroshop trennt sich von seinem Vorstandschef Olaf Borkers. Auch sein Vorgänger im Amt, der ehemalige Vorstandschef Wilhelm Wellner, wird nicht zurückkehren. Das teilte die börsennotierte Firma am Dienstag mit. Eigentlich war Wellners Wiederbestellung zum 1. Oktober vorgesehen.

Er hatte vor einem halben Jahr den Chefposten wegen seiner Erkrankung an den damaligen Finanzchef Borkers abgetreten. Aus einer Mitteilung hieß es aber nun: Beide hätten sich entschieden, „der Gesellschaft nicht mehr langfristig für eine Fortsetzung der Zusammenarbeit zur Verfügung zu stehen“. Wellner erhält einen Aufhebungsvertrag. Borkers Vertrag, der zum 30. September endet, wird nicht verlängert.

Deutsche Euroshop von Alexander Otto übernommen

Die Gründe könnten mit der neuen Gesellschafterstruktur und Strategie zusammenhängen, die auch am Dienstag publik wurden. Neuer Herr im Haus ist der Hamburger ECE-Chef Alexander Otto, der zusammen mit dem Finanzinvestor Oaktree den übrigen Aktionären ein Übernahmeangebot unterbreitet hatte. Sie konnten sich innerhalb der Frist mehr als 50 Prozent der Anteile sichern.

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Otto war bereits zu 20 Prozent an der Deutschen Euroshop beteiligt und Mitglied des Aufsichtsrats. Er beabsichtigt das Unternehmen enger an den ECE-Konzern zu binden, der ohnehin die Mehrheit der 21 Einkaufszentren der Deutschen Euroshop betreibt. Diesen Kurswechsel wollten Borkers und Wellner offenbar nicht mitmachen.

Deutsche Euroshop litt im Corona-Lockdown stark

Die im Kleinwertesegment SDAX notierte Deutsche Euroshop hatte im Corona-Lockdown stark gelitten. Die Aktie, die einst annähernd 40 Euro kostete, stand vor dem Übernahmeangebot nur noch bei 15 Euro. Otto und Oaktree boten 22,50 Euro. Dienstagnachmittag notierte die Aktie stabil bei 22,48 Euro.