Hamburg. Bestimmte Kreuzfahrtschiffe dürfen nicht mehr durch Teile der venezianischen Lagune fahren. Auch eine Hamburger Reederei ist betroffen.
Große Kreuzfahrtschiffe dürfen seit Sonntag nicht mehr durch Teile der venezianischen Lagune fahren. Nach einem Beschluss der italienischen Regierung sind der Giudecca- und der Markus-Kanal sowie das Markus-Becken im historischen Zentrum Venedigs künftig für Kreuzfahrtschiffe mit mehr als 25.000 Tonnen Gewicht, mehr als 180 Metern Länge und mehr als 35 Metern Höhe gesperrt. Betroffen sind auch Schiffe, die bestimmte Abgasnormen überschreiten. Die riesigen Schiffe sollen nun nur noch den Industriehafen Marghera auf dem Festland anlaufen dürfen.
Mit der Maßnahme zum Schutz seiner historischen Altstadt entging Venedig knapp einer Einstufung als bedrohtes Welterbe. Aufgrund des Durchfahrtsverbots verzichtete das Unesco-Welterbekomitee in der vergangenen Woche vorerst darauf, die berühmte Lagunenstadt auf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes zu setzen.
Hamburger Reederei betroffen
Von dem Bann sind aufgrund ihrer Größen derzeit fast alle Kreuzfahrtschiffe betroffen. Die Reedereien Costa und MSC haben bereits reagiert und legen ihre Schiffe anstatt in Venedig in Triest beziehungsweise Monfalcone an. Von dort aus müssen die Ausflügler mit dem Bus nach Venedig fahren.
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Betroffen ist auch die Reederei Aida Cruises mit Sitz in Hamburg und Rostock. Sie hat im kommenden Jahr mehrere Mittelmeerfahrten der „AIDAblu“ nach Venedig geplant. Derzeit gibt es noch keine Alternativ-Entscheidung. „Wir werden die Entwicklung beobachten und rechtzeitig bekanntgeben, was wir machen“, sagte ein Aida-Sprecher am Sonntag.