Hamburg. Alarmierende Zahlen der Bundesagentur für Arbeit und der Deutschen Rentenversicherung. Geringverdiener in schwieriger Lage. Alle Infos.

In Hamburg sind rund 64.400 Vollzeitbeschäftigte selbst nach 45 Arbeitsjahren im Rentenalter von Armut bedroht. Davor hat am Montag die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) gewarnt und beruft sich hierbei auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit und der Deutschen Rentenversicherung.

Demnach verdienten 9,7 Prozent aller Beschäftigten, die in der Hansestadt in Vollzeit arbeiten, weniger als 2.050 Euro brutto im Monat. Rein rechnerisch müssten sie sogar mehr als 45 Jahre lang arbeiten, um auf eine Rente oberhalb der Grundsicherungsschwelle von aktuell 835 Euro zu kommen.

„Altersarmut ist für viele Menschen längst Realität"

„Altersarmut ist kein Schreckensszenario in der Zukunft, sondern für viele Menschen längst Realität. Die Rente derer, die zum Beispiel jahrzehntelang in einer Bäckerei oder Gaststätten gearbeitet haben, reicht schon heute oft nicht aus. Rentenkürzungen oder Forderungen über ein späteres Eintrittsalter sind der falsche Weg. Stattdessen muss die Politik die gesetzliche Rente stärken“, so Silke Kettner, Geschäftsführerin der NGG-Region Hamburg-Elmshorn.

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Ihre Forderung: Das Rentenniveau, also die durchschnittliche Rente nach 45 Beitragsjahren bei mittlerem Verdienst, darf nicht weiter absinken. Seit dem Jahr 2000 sei das Rentenniveau bereits von rund 53 Prozent auf aktuell 48 Prozent reduziert worden.

Geringverdiener müssen länger arbeiten

„Konkret bedeutet das, dass Geringverdiener mit einem Einkommen von weniger als 2050 Euro brutto im Monat statt 42 nun fast 46 Jahre lang arbeiten müssen, um überhaupt noch die Grundsicherungsschwelle im Alter zu erreichen. Aber vier Jahre länger an der Bäckereitheke, in der Lebensmittelfabrik oder im Schlachthof am Band zu stehen, ist vielen Beschäftigten gesundheitlich gar nicht möglich“, so Kettner.