Reinbek. Die TSV Reinbek ist mit 1000 Euro für den Fenster- und Balkonsport für Senioren in Coronazeiten geehrt worden.
Ein Stern des Sports leuchtet jetzt auch in Reinbek: Die TSV wurde für ihr besonderes Angebot für Senioren während des Lockdowns ausgezeichnet. Der Preis ist mit 1000 Euro dotiert und wird von den Volks- und Raiffeisenbanken sowie dem Deutschen Olympischen Sportbund vergeben.
In Coronazeiten: Fenster- und Balkonsport für Senioren
Die Seniorenbeauftragte des Vereins Babette Rackwitz-Hilke nahm den Preis entgegen. Sie war es auch, die die Idee zu dem Seniorensport am Fenster hatte, zu einer Zeit, als es Besuchsverbote in Seniorenheimen und für betreutes Wohnen gab. „Wir haben uns gefragt, wie man diejenigen erreichen kann, die altersbedingt nicht auf unsere Sportvideos im Internet zurückgreifen können, die völlig abgeschnitten von der Außenwelt sind“, sagt der TSV-Vorsitzende Rüdiger Höhne. „Wenn unsere Übungsleiter nicht mehr in die abgeriegelten Altenpflegeeinrichtungen gehen können, dann zeigen wir die Übungen eben davor“, lautete die Lösung. Der Fenster- und Balkonsport für Senioren war geboren.
Die Übungsleitenden schnappten sich einen Stuhl, Tücher und einen CD-Player und machten sich auf den Weg, um ihre Senioren in Bewegung zu bringen. „Bewegung ist das eine, den Senioren aber zu zeigen, dass sie nicht allein sind, ist das andere“, sagt Höhne. Am Anfang überwog bei vielen Heimbewohnern die Skepsis, erinnert sich der TSV-Vorsitzende. Nachdem die Senioren ihre Übungsleiterinnen erst einmal erkannt hatten, war die Freude riesig.
TSV Reinbek hat rund 700 Mitglieder verloren
Die 1000 Euro helfen dem Verein, in der nächsten Zeit über die Runden zu kommen. „Unsere Mitglieder haben uns zwar größtenteils die Treue gehalten“, sagt Höhne. Verloren hat der Sportverein – wie die meisten – dennoch welche. Zu guten Zeiten war der Club 4000 Mitglieder groß, derzeit sind es noch 3300. „Weniger Mitglieder bedeutet meist weniger Angebote. Das aber wollen wir in jedem Fall verhindern und versuchen, mit Aktionen wie dem großen Sportfest am Sonntag oder neuen Angeboten wie Trampolinfitness, das im November startet, neue hinzuzugewinnen. Jetzt geht es darum, wieder nach vorn zu blicken“, sagt Höhne.