Hamburg. Im Tarifstreit sollen die Beschäftigten ganztägig die Arbeit niederlegen. Was die Gewerkschaft fordert, welche Institute betroffen sind.

Im Tarifstreit bei den Banken erhöht die Gewerkschaft Ver.di nun auch in Hamburg den Druck: Für den kommenden Mittwoch sind Beschäftigte der Commerzbank, der Haspa, der Deutschen Bank und der Unicredit (HypoVereinsbank) zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Ab 10.30 Uhr werden die Streikenden vor dem Gewerkschaftshaus Besenbinderhof zu einer Kundgebung erwartet.

„Weniger Arbeitsplätze, weniger Perspektiven und möglicherweise noch weniger Geld – die bundesweiten Tarifverhandlungen mit dem Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes sind nach drei Runden ohne Ergebnis geblieben“, heißt es von Ver.di. „Die Arbeitgeberseite verzögert, blockiert und spielt auf Zeit bei den Tarifverhandlungen – weder beim Entgelt noch bei den anderen Themen, wie etwa mobiler Arbeit gab es Bewegung in den Gesprächen, dabei erwarten die Beschäftigten zu Recht faire Verhandlungsangebote, die auch angemessene Entgelterhöhungen beinhalten“, sagt Michael Börzel, zuständiger Gewerkschaftssekretär bei Ver.di Hamburg. „Die Beschäftigten waren für ihre Kundinnen und Kunden in der Krise da, haben engagiert geholfen. Ihre Arbeit hat gezeigt, dass Geldinstitute systemrelevant sind. Jetzt zulasten der Beschäftigten sparen zu wollen, geht gar nicht.“

Ver.di fordert für Bankpersonal 4,5 Prozent mehr Gehalt

Ver.di fordert für die bundesweit rund 140.000 Beschäftigten privater Banken eine Erhöhung der Gehälter um 4,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten und eine soziale Komponente von 150 Euro sowie ein Wahlrecht zwischen Gehalt und Freizeit und eine Regelung zur mobilen Arbeit. Die Gewerkschaft fordert, dass die Beschäftigten einen Anspruch darauf haben sollen, bis zu 60 Prozent ihrer Arbeitszeit mobil zu erledigen. Dafür sollen sie einen Anspruch auf eine Erstausstattungspauschale in Höhe von 1500 Euro erhalten.

Die Arbeitgeber haben nach eigenen Angaben eine Erhöhung der Tarifgehälter um insgesamt 3,2 Prozent in drei Stufen bei einer Laufzeit von 36 Monaten angeboten.

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Die bundesweiten Tarifverhandlungen für öffentliche und private Banken finden derzeit erstmals seit Jahren wieder getrennt statt. Bei den öffentlichen Banken gab es zuletzt eine erste Annäherung, hier ist die vierte Gesprächsrunde für den 19. November in Frankfurt angesetzt. Bei den privaten Banken gibt es derzeit nicht einmal einen neuen Verhandlungstermin.