Hamburg. Einzelne Geschäftsstellen von Banken können keine Scheine mehr ausgeben, andere nehmen Bares nicht mehr an. Die Hintergründe.

Nachdem gerade erst viele Hamburger durch die bundesweite Störung der Kartenzahl-Funktion im Einzelhandel betroffen waren, gibt es nun Probleme mit Bargeld-Transaktionen. So konnten etwa Postbank-Kunden in der Filiale am Tibarg in Niendorf kein Geld einzahlen. Wie ein Postbank-Sprecher einräumte, gibt es im Hamburger Stadtgebiet aber umgekehrt auch Filialen, die kein Geld mehr auszahlen können, „weil die Kassen und Geldautomaten leer sind“.

Ursache dafür sei ein Warnstreik bei Geldtransportunternehmen gewesen, der auch andere Unternehmen der deutschen Kreditwirtschaft betroffen habe. „Dieser Streik ist zwar seit vergangenem Donnerstag beendet“, so der Sprecher. „Dennoch sind viele Ver- und Entsorgungsfahrten der Geldtransporter während des Streiks ausgefallen, die jetzt Schritt für Schritt nachgeholt werden müssen.“

Hamburg: Mancherorts kein Bargeld wegen Warnstreik

Sobald die Geldautomaten und die Kassensysteme der Filiale am Tibarg geleert seien, könne man dort wieder Bargeld entgegennehmen. Die dortige Filiale habe regelmäßig mehr Einzahlungen als Auszahlungen, weil die zahlreichen Einzelhandelsgeschäfte im Tibarg-Center ihre Tageseinnahmen häufig in der Postbank-Filiale einzahlten. Durch gezielte Kundeninformation vor Ort versuche man, die derzeitigen „Allokations-Asymmetrien“ zumindest zu mildern, erklärte der Postbank-Sprecher. Dazu gebe man Tipps, wo aktuell Ein- beziehungsweise Auszahlungen möglich sind. „Insgesamt sind wir zuversichtlich, dass die streikbedingten Engpässe in absehbarer Zeit behoben sein werden“, hieß es.

Bei der Deutschen Bank Hamburg stünden die Geldautomaten „nahezu überall“ wie gewohnt zur Verfügung, sagte ein Sprecher der Bank auf Anfrage. „Im Ausnahmefall kann es zu einer eingeschränkten Betriebsbereitschaft kommen“, ergänzte er. Auch die Deutsche Bank verweist auf den Warnstreik bei Geldtransportunternehmen.

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Geldautomaten in Hamburg leer? Haspa nicht betroffen

Bei der Commerzbank und der Hamburger Volksbank sind den Angaben der Kreditinstitute zufolge nach aktuellem Stand keine derartigen Probleme bekannt. Ein Haspa-Sprecher erklärte, die Sparkasse sei von dem bundesweiten Streikaufruf von Geldtransportern durch die Gewerkschaft Ver.di nicht betroffen gewesen. Denn die Haspa beauftrage für ihre Werttransporte einen eigenen Logistik-Dienstleister, die HLS Hamburger Logistik Service GmbH. Ver.di hatte in der vergangenen Woche in Hamburg die Beschäftigten der Firma Prosegur Cash Services Germany zum Warnstreik aufgerufen. Man rechnete hier mit bis zu 120 Streikenden.

Allerdings sind offenbar nicht alle Störungen der Bargeldversorgung mit dem Warnstreik zu erklären. So war es bereits im vergangenen Monat an mehreren Tagen in einer Woche nicht möglich, größere Geldbeträge in der Postbank-Filiale in Buxtehude abzuheben, wie Abendblatt-Leser berichteten. Nachdem es ein Kunde mehrmals versucht hatte, zeigte sich ein Mitarbeiter kulant und holte die wohl wirklich letzten 1000 Euro aus den hinteren Räumen der Filiale hervor und gab den Rat: „Weitere 1000 Euro können Sie sich ja noch am Automaten holen.“. Die Postbank begründete die Lage damals mit Personalengpässen bei Dienstleistern, die die Tresore beschicken.