Hamburg. Ein Bauunternehmer will die Hamburger Traditionswerft vor der endgültigen Zerschlagung retten. Das sind seine Pläne.

Nördlich der Elbe kennt ihn kaum jemand. Südlich davon ist der Bauunternehmer Steffen Lücking wesentlich bekannter. Jetzt will er sich hamburgweit einen Namen machen. Lücking will die insolvente Werft Pella Sietas vor der endgültigen Zerschlagung retten. Der Investor aus Rosengarten (Kreis Harburg) hat nach eigener Mitteilung ein Gebot zur Übernahme der gesamten Insolvenzmasse inklusive Grundstück von Deutschlands ältester Werft abgegeben.

Lücking plant gemeinsam mit anderen Mittelständlern die restlichen rund 20 Arbeitsplätze in Hamburg-Neuenfelde zu erhalten, sowie den Werftbetrieb mit neuen, kleinteiligen Konzepten für die Sportboot- und Traditionsschifffahrtsszene fortzuführen. Auch die Fertigung der gerade für Niedersachsen genehmigten, zulassungsfreien privaten Windkraftanlagen mit einer Nabenhöhe von bis zu zwölf Metern ist vorgesehen.

Hafen Hamburg: Pella Sietas – Investor mit innovativen Konzepten

Lücking vertraut auf die Erfahrung der noch verbliebenen Belegschaft und plant nach Erhalt des Zuschlags gemeinsam mit den Fachkräften seine innovativen Konzepte umzusetzen.

Projektentwickler und Bauunternehmer Steffen Lücking
Projektentwickler und Bauunternehmer Steffen Lücking © HA | Privat

Wie berichtet ist die Werft Pella Sietas im vergangenen Sommer in die Insolvenz gerutscht. Finanzielle Engpässe und Missmanagement hatten die älteste noch existierende deutsche Werft in Schieflage gebracht – nachdem der russische Eigentümer, die Pella Gruppe, selbst in Zahlungsschwierigkeiten geraten war.

Eine Fortführung des Werftbetriebs schien zunächst aussichtslos, da alle Gespräche des Hamburger Insolvenzverwalters Achim Ahrendt mit Interessenten ohne Ergebnis blieben. Ahrendt hatte daraufhin vor einer Woche mit der Versteigerung der Vermögensgegenstände, wie dem Maschinenpark begonnen.