Hamburg. Die ausgediente Boeing 707 der Lufthansa verschwindet „coronabedingt“. Die Kosten für den Unterhalt sind zu hoch.

Seit mehr als 21 Jahren steht eine ausgediente Boeing 707 der Lufthansa am Rande des Hamburger Flughafens. Doch die Tage des Museumsfliegers sind gezählt: Voraussichtlich im Frühjahr wird die Maschine verschrottet. Wie der Flughafen mitteilte, zwinge die „coronabedingt wirtschaftlich schwierige Situation“ zu Kostensenkungen.

Dabei habe man auch den Unterhaltungsaufwand für das historische Langstreckenflugzeug – es handele sich um einen vierstelligen Betrag pro Jahr – auf den Prüfstand gestellt. Mehrere Versuche des Flughafens, die Boeing an Dritte zu übergeben und als Ausstellungsstück zu erhalten, seien „leider gescheitert“. Darum sei die Entscheidung gefallen, die Maschine zu „verwerten“.

Einzelne Komponenten werden versteigert

Allerdings sollen einzelne Komponenten etwa aus dem Cockpit, Beleuchtungselemente oder Teile der Klappen an den Tragflächen über das Hamburger Auktionshaus Dechow an Luftfahrtfans versteigert werden. So könne die traditionsreiche Boeing 707-430 „zumindest in Teilen wieder zu neuem Leben erweckt und für die Nachwelt erhalten werden“, heißt es vom Flughafen.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Mit der Boeing 707 begann für die Lufthansa im Jahr 1960 das Düsenflieger-Zeitalter. Die jetzt in Hamburg abgestellte Maschine ist die einzige noch heute existierende von fünf damaligen Lufthansa-Fliegern des Typs 707-430.

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Sie war unter der Kennung D-ABOD bis 1975 für die Kranich-Airline unterwegs und diente anschließend auf der Hamburger Lufthansa-Basis der Ausbildung von angehenden Flugzeug-Technikern. Im Sommer 1999 erwarb der Flughafen die 46 Meter lange Boeing für den symbolischen Preis von einem Euro. Seitdem war sie als Kulisse in mehreren Film- und Fernsehproduktionen zu sehen.

Auch eine am Rand des inzwischen geschlossenen Berliner Flughafens Tegel geparkte Boeing 707 soll in diesem Jahr verschrottet werden. Sie gehört dem Deutschen Technikmuseum Berlin und flog früher für die israelische El Al.