Hamburg. Dramatischer Einbruch bei den Zahlen 2020: Was den Flughafen positiv stimmt und wie die Aussichten für die Ferienflieger sind.
Die Touristen kommen schneller zurück zum Flughafen Hamburg als die Geschäftsreisenden: Davon ist der Airport-Chef Michael Eggenschwiler überzeugt – wenn denn der Impfstoff gegen das Coronavirus flächenmäßig verfügbar ist und sich Millionen Deutsche gegen Sars-CoV-2 „piksen“ lassen. Bis dahin befindet sich die Luftfahrtbranche im „Würgegriff“, wie Eggenschwiler am Freitag mitteilte.
Die Zahlen für den Helmut-Schmidt-Flughafen für 2020 waren dramatisch eingebrochen. Nach zuletzt meist 16 oder 17 Millionen Fluggästen verzeichnete der fünftgrößte deutsche Flughafen – nach Frankfurt, München, Düsseldorf und Berlin – im vergangenen Jahr nur 4,56 Millionen Passagiere (26,3 Prozent von 2019). Das sei das Niveau der Achtzigerjahre gewesen.
Flughafen Hamburg: Coronavirus lähmt Flugbetrieb
Es habe sich um das „schwierigste Jahr der Nachkriegsgeschichte“ gehandelt. Der Flughafen in Fuhlsbüttel wurde trotz geringen Verkehrs zwar aufgehalten, auch für Cargo-Flüge, die vor allem auch Schutzkleidung aus Asien nach Deutschland brachten. Aber die Pandemie habe „zeitweise für einen fast kompletten Stillstand“ gesorgt.
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Es habe 66.300 Starts und Landungen gegeben, ein Rückgang um 56,8 Prozent. Was die Anwohner wegen der geringeren Lärmbelästigung freut, ärgert die Wirtschaft. Eggenschwiler meinte: „Tests und Impfungen geben Hoffnung: Eine Sommerreise mit dem Flugzeug wird 2021 wieder möglich sein.“ Man bereite sich bereits auf eine steigende Nachfrage vor. Die Lufthansa testete bereits Schnelltests auf Strecken nach Hamburg.
Auslastung der Flugzeuge gesunken
Auch bei der Auslastung der Flugzeuge habe sich Corona bemerkbar gemacht. Nach 124 Passagieren pro Flug 2019 seien es 88 im vergangenen Jahr gewesen. Kleinere Maschinen kamen zum Einsatz mit einer durchschnittlichen Sitzanzahl von 148 statt 159. Die mittlere Auslastung sei gesunken von 77,8 auf 59,6 Prozentpunkte.
Der Flughafenchef wies auch darauf hin, dass trotz der ausgesetzten Flüge mit dem A380 von Emirates, der regelmäßig nach Dubai flog, trotzdem einer der Riesenvögel in Hamburg gelandet sei. Eine Frachtmaschine vom Typ A380 habe zweimal Schutz- und Hygienematerial gebracht. Emirates fliegt zwar wieder nach Dubai, setzt aber eine Boeing 777 ein.