Hamburg. Sammeltaxi-Anbieter kehrt schon bald ganztägig auf die Straßen zurück. Es gibt allerdings Veränderungen – auch beim Geschäftsgebiet.
Seit dem vergangenen Weihnachtsfest sind die in Gold-Schwarz gehaltenen Moia-Busse weitgehend aus dem Hamburger Straßenbild verschwunden – doch das soll sich bald ändern. Am 1. Juni werde man den regulären Dienst in Hamburg wieder aufnehmen, teilte der Sammeltaxi-Anbieter am Montag mit.
„Angesichts des positiven Trends bei der Pandemiebekämpfung in Hamburg haben wir uns entschieden, den Betrieb Schritt für Schritt und mit Bedacht wieder hochzufahren“, sagte Geschäftsführer Jens-Michael May. Die Flotte werde dabei zunächst maximal 190 Fahrzeuge umfassen. In Vor-Corona-Zeiten waren in der Spitze 330 Fahrzeuge unterwegs. Die Genehmigung der Stadt gilt für bis zu 500 Fahrzeuge.
Das Gebiet für die Fahrten ist kleiner als früher
Allerdings wird das Geschäftsgebiet zunächst wieder deutlich reduziert sein. Es umfasst laut Moia etwa 200 Quadratkilometer und reicht von Groß-Flottbek im Westen bis Jenfeld im Osten. Im Süden bildet weiterhin die Elbe die Grenze, während im Norden auf Höhe Langenhorn und Poppenbüttel Schluss ist.
In früheren Zeiten waren beispielsweise auch Rissen, Lurup, Schnelsen, Volksdorf sowie Billstedt und Billbrook angebunden, das Servicegebiet erstreckte sich über rund 320 Quadratkilometer.
Die alten Servicezeiten gelten wieder
Das Unternehmen will die Entwicklungen genau beobachten und regelmäßig prüfen, wie das Servicegebiet wieder schrittweise erweitert werden könne, hieß es. Angeboten werden die Fahrten wie vor der Pandemie montags bis mittwochs von 5 bis 1 Uhr, donnerstags von 5 Uhr bis sonntags um 6 Uhr durchgängig und sonntags von 8 bis 24 Uhr.
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„Uns ist es wichtig, eine nachhaltige Rückkehr des Services zu gewährleisten und den Hamburgern wieder eine Ergänzung zum ÖPNV sowie eine Alternative zum Auto bieten zu können”, sagte Geschäftsführer May.
Kunden müssen FFP2-Schutzmaske tragen
Wer im Moia-Bus mitfahren will, muss eine FFP2-Schutzmaske tragen. Um das Ansteckungsrisiko zwischen Chauffeur und Fahrgästen weiter zu reduzieren, sollen bis spätestens Juni alle Fahrzeuge zwischen Fahrerbereich und Fahrgastraum eine Hygieneschutzscheibe erhalten. Die bisher verwendeten „Plexiglas-Vorhänge“ würden durch eine festere Variante ausgetauscht werden, sagte eine Moia-Sprecherin. Zudem würden die Fahrer zweimal die Woche auf das Virus getestet.
Moia begann vor gut zwei Jahren mit den geteilten Fahrten auf Hamburgs Straßen. Im Frühjahr 2020 wurde wegen des ersten Lockdowns der Geschäftsbetrieb bis zum 24. Mai 2020 erstmals stillgelegt. Am Jahresende folgte die zweite Einstellung der geteilten Fahrten. Wegen der gestiegenen Infektionszahlen folgte der Sammeltaxi-Fahrdienst dem Wunsch der Politik und hörte an Heiligabend mit dem Betrieb vorübergehend auf.
Wie viele Fahrgäste an Bord können, ist noch offen
Seit Anfang April bietet die VW-Tochter immerhin wieder von 0 bis 6 Uhr Nachtfahrten an. Sie springt in die Bresche für Busse und Bahnen des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV), die wegen der Ausgangssperre nicht fahren. Wer ein gültiges HVV-Ticket vorweist, kann kostenfrei mit Moia zu seinem Ziel kommen, um zum Beispiel zu seiner Arbeit zu gelangen. Noch bis zum 16. Mai werde dieses Angebot aufrecht erhalten, hieß es.
Derzeit ist die Kapazität auf drei Mitfahrer reduziert. Ob es bei dieser Beschränkung im regulären Betrieb bleibe, ist noch offen, sagte die Sprecherin. Das hänge auch vom weiteren Verlauf der Pandemie ab.
Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:
- Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
- Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
- Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
- Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
- Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).