Hamburg. Hamburger Traditionsreederei überrascht mit positiver Geschäftsbilanz. Dabei macht Corona-Pandemie dem Unternehmen zu schaffen.
Die Hamburger Traditionsreederei Hapag-Lloyd kommt bisher wirtschaftlich unbeschadet durch die Krise. Trotz eines Ladungsrückgangs infolge der Corona-Pandemie, konnte das Schifffahrtsunternehmen seinen Gewinn in den ersten neun Monaten 2020 kräftig ausbauen.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) betrug mehr als zwei Milliarden US-Dollar (1,8 Milliarden Euro) – dies entspricht einem Anstieg von 20,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Unterm Strich erwirtschaftete Hapag-Lloyd einen Gewinn von 605 Millionen US-Dollar (538 Millionen Euro). Das sind 241 Millionen Euro mehr als im Vorjahreszeitraum.
Hapag-Lloyd: Umsätze erst unter dem Vorjahreswert
Die Anteilseigner schien das nicht zu beeindrucken. Kaum hatte Hapag-Lloyd sein Ergebnis veröffentlicht, sackte die Aktie um fast zehn Prozent auf zwischenzeitlich 57,90 Euro ab. „Das sollte man nicht überbewerten“, sagt der Hamburger Analyst Christian Cohrs von Warburg Research. Die Aktie sei am Vortag um fast elf Prozent nach oben geschossen – und nun wieder zurückgefallen. Anleger hätten wohl vermutet, dass bei 66 Euro die Luft raus sei – und ihre Aktien daraufhin abgestoßen.
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Allerdings lagen die Umsätze von Hapag-Lloyd nach neun Monaten mit rund 9,4 Milliarden Euro um etwa ein Prozent unter dem Vorjahreswert. Grund ist die Pandemie in deren Folge es zu dem Lockdown und einem zweistelligen Nachfragerückgang im zweiten Quartal sowie einer insgesamt um 3,5 Prozent niedrigeren Transportmenge von 8,7 Millionen Standardcontainern (TEU) kam. Für den Gewinn verantwortlich sind ein Anstieg der Frachtraten um zwei Prozent auf 1097 Dollar pro Standardcontainer sowie eine überproportionale Verringerung der Transportkosten um sechs Prozent.
„Im Neunmonatszeitraum haben wir ein gutes Ergebnis erzielt, unsere Kosten konsequent gemanagt und zugleich von besseren Marktbedingungen im dritten Quartal profitiert“, sagt Hapag-Lloyds Vorstandschef Rolf Habben Jansen. Fürs Gesamtjahr 2020 erwartet er einen Gewinn vor Steuern von 1,1 bis 1,3 Milliarden Euro.