Hamburg. Die Hamburger Verbraucherzentrale kürt ein Produkt, bei dem weniger Inhalt mehr kosten soll. Das sagt der Hersteller.

Äußerlich veränderte sich die Pringles-Dose kaum, die Größe blieb gleich – aber es ist weniger drin. Nur noch 185 statt 200 Gramm der Stapelchips packt Hersteller Kellog in die Röhre mit dem aufgedruckten markanten Schnauzbartträger.

„Wir bezweifeln, dass Verbraucherinnen und Verbraucher – allen voran diejenigen, die regelmäßig Pringles kaufen – immer die Füllmenge kontrollieren“, sagt Verbraucherschützer Armin Valet. Die versteckte Preiserhöhung sei also besonders „gelungen“, viele Menschen würden den Trick nicht entlarven. Die Verbraucherzentrale Hamburg kürte Pringles daher zur Mogelpackung des Monats April.

Verbraucherschutz: Preis steigt um 20 Cent pro Chips-Packung

Zur Wahl trug ein zweiter Aspekt bei. Bei Rewe sei der Preis von 2,59 auf 2,79 Euro gestiegen, Lidl und Penny verlangten ebenso 2,79 Euro. Andere Händler würden wohl bald folgen. Unterm Strich zahlen Kunden damit 17 Prozent mehr. Übrigens für Chips, die sich nicht Kartoffelchips nennen dürften.

Der Grund laut Verbraucherschützer: Sie würden nicht aus frittierten Kartoffelscheiben hergestellt, sondern aus einem Kartoffelpüreepulver, das getrocknet und dann frittiert werde. Zudem kämen noch verschiedene Mehle, Maltodextrin, Salz und Zusatzstoffe ins Produkt.

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Seit 2006 wurden Pringles 90 Prozent teurer

„Versteckte Preiserhöhungen haben bei Pringles eine lange Tradition“, sagt Valet. Seit 2006 variierte die Füllmenge zwischen 165 und 200 Gramm. Die Konsequenz für den Verbraucher: Es wurde teurer. Kosteten 200 Gramm einst 1,59 Euro, liegt der Preisaufschlag bei nun 2,79 Euro für 185 Gramm bei 90 Prozent. Die Preise für Kartoffeln seien seitdem nur um 16 Prozent gestiegen, hieß es.

Kellogg bestätigte die Umstellung der Füllmenge im März 2022, die Endverbraucherpreise lägen aber grundsätzlich im Ermessen des Handels, hieß es.