Hamburg. Das Kreuzfahrt-Segelschiff der Superlative lief unter großem Getute ein. Bis wann es bewundert werden kann, wie die Reise weitergeht.
Seit Tagen wird im Hamburger Hafen über nichts anderes als dieses neue Schiff geredet, und plötzlich ist es da: Um kurz nach 17.30 Uhr am Donnerstagnachmittag legt die „Sea Cloud Spirit“ der neue Luxus-Windjammer der Hamburger Reederei Sea Cloud Cruises unter Getute an.
Nach einem Wendemanöver vor der Elbphilharmonie macht das Schiff an der Überseebrücke in unmittelbarer Nachbarschaft zur „Cap San Diego“ fest. Eine Kapelle spielt dazu. Die Sonne strahlt. Es ist das größte von Hand gesegelte Kreuzfahrtschiff der Welt und mit seinen 138 Metern Länge ein einziger Traum in Weiß.
„Sea Cloud Spirit“ legt in Hamburg an
Es ist der Erstanlauf des neuen Flaggschiffs der Kreuzfahrtreederei in Hamburg, das im September vergangenen Jahres im Hafen von Palma de Mallorca getauft worden war. Entsprechend groß wird die Begrüßung. Punkt 15.45 Uhr hat sich das Schiff an der Begrüßungsanlage Willkomm-Höft“ in Wedel angemeldet. Zahlreiche Schaulustige auf dem Ponton sehen das stolze Schiff mit gesetzten Segeln an sich vorüberziehen.
Fast eine Stunde dauert es, alle 28 Segel des Dreimasters zu setzen. Voll getakelt ergeben sie eine Fläche von 4100 Quadratmetern. Damit ist die Segelfläche mehr als doppelt so groß wie beim Segelschulschiff „Gorch Fock“.
Im gebührenden Abstand folgen dem Windjammer einige kleinere Boote, die den Neuankömmling zumindest einen Teil seiner Wegstrecke in den Hamburger Hafen begleiteten. Die „Sea Cloud Spirit“ hat eine einwöchige Anreise von London hinter sich mit Stationen in Brügge und Antwerpen. Dazwischen einige schöne Segeltage im Ärmelkanal.
„Sea Cloud Spirit“: Nur wenige Menschen können sich eine Reise leisten
Langsam mit 6,1 Knoten bewegt sich das Schiff am Airbus-Werk vorbei. Hier stoßen auch die offiziellen Begleitschiffe dazu, ein Feuerlöschboot, das vorausfährt, Steuerbord an Achtern das segelnde Traditionsschiff „Landrath Küster“ und an Backbord die „Otto Lauffer“, das älteste aktive Dampfschiff in Hamburg. Vor dem Hotel Louis C. Jacob gibt es zur Begrüßung Böllerschüsse. Dann geht es nach Altona und in den Hafen hinein.
Vorn am Bug weht die Hamburg-Flagge am Schiff, das über 69 Außenkabinen in edlem Yacht-Design und drei Owner Suites verfügt. 136 Passagiere können mitfahren, hinzu kommen 85 Besatzungsmitglieder. Viele Passagiere stehen winkend mit Fähnchen an Deck. An den Landungsbrücken und auf der „Cap San Diego“ wird heftig zurückgewinkt und fleißig fotografiert. Nur wenige Menschen können sich eine Reise leisten: Die Nacht in einer Owner Suite kostet ab 1000 Euro aufwärts.
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Die „Sea Cloud Spirit“, nach der „Sea Cloud“ und der „Sea Cloud II“ nun das dritte Dreimast-Vollschiff der Reederei, kann auch noch am morgigen Freitag in Hamburg bewundert werden.
Nach seinem Besuch in der Hansestadt wird der Luxus-Windjammer mit goldenen Wasserhähnen in den Bädern, einer Lounge mit einem Steinway-Flügel und einem großzügigen Wellnessbereich ausgedehnte Ostseereisen unternehmen. Am 14., 18. und 22. August wird man die „Sea Cloud Spirit“ noch einmal in Hamburg begrüßen können, bevor sie Kurs aufs Mittelmeer nimmt.